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Haiti: Polizisten bei Demonstration erschossen

In Port-au-Prince zogen am Donnerstag tausende Bewohner aus den Elendsvierteln in die Nähe des Präsidentenpalastes, um die Rückkehr des ins Exil gegangenen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide zu fordern.

Die neuerliche Verwüstung Haitis durch Naturgewalten droht die politische Stabilität des Landes zu gefährden. Nach amtlichen Angaben wurden drei Polizisten von Schüssen aus der Menge getötet. Ein vierter Beamter sei möglicherweise entführt worden, sagte Justizminister Bernard Gousse. Die Demonstranten forderten ein Ende der „Besatzung“ durch ausländische Truppen.

Die Zahl der Todesopfer durch den Tropensturm „Jeanne“ wird nach offizieller Einschätzung auf rund 2.500 steigen; für 900 Vermisste in der zerstörten Stadt Gonaives gebe es keine Hoffnung mehr. Für die Überlebenden ist die Lage hoffnungslos: Es gibt keinen Strom, kein Trinkwasser, kaum noch Antibiotika. Die Stadt ist so verseucht, dass Neugeborene praktisch keine Überlebenschance haben. Jede offene Wunde wird zum tödlichen Risiko.

Rebellen, die für den Sturz Aristide gekämpft hatten, brachten nach eigenen Angaben vom Donnerstag unterdessen drei Lastwagenladungen mit Hilfsgütern nach Gonaives. Ein Lkw wurde geplündert, während die Rebellen zusahen. Sie hatten sich über eine Anordnung der UNO-Friedenssoldaten hinweggesetzt, ihre Waffen vor dem Eintritt in die Stadt abzugeben.

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