Mit Haider über Haider zu reden sei absolut sinnlos, sagte Giordano, der kürzlich zusammen mit dem österreichischen Politiker an der deutschen TV-Talkshow des ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteurs Erich Böhme in Berlin teilgenommen hatte. „Man könnte ebenso gut versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln“, betonte Giordano in einem Interview für die in New York erscheinende deutsch-jüdische Zeitschrift „Aufbau“.
Der Chef der österreichischen Freiheitlichen sei nicht nur ein Lügner; er glaube auch an seine Lügen. Dass er sich vor deren Entlarvung nicht fürchte, mache ihn stark. Ein „Nazi im Sinne eines Eichmann“ sei Haider aber nicht, sagte Giordano, der die ablehnende Haltung der Europäischen Union gegenüber der neuen österreichischen Regierung begrüßte.
Wirklich gefährlich sei Haider als „opportunistischer, chamäleonhafter Sprecher einer nicht unbeträchtlichen Gruppe von Österreichern“, die neonazistisch oder nazistisch eingestellt sei. Positiv äußerte sich der Schriftsteller zur Reaktion der europäischen Staatengemeinschaft auf die Bildung der ÖVP-FPÖ-Regierung. Das Erinnerungsvermögen des ehemals von Deutschland besetzten Europa liege unter einer „ganz dünnen Decke“. Man könne sich ausdenken, was geschehen würde, wenn das „Haider-Phänomen“ auf Deutschland übergriffe. Europa und die Welt stünden politisch in Flammen, Deutschland würde sofort spüren, „wie abhängig es ist von der Welt“.
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