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Hahn will Studiengebühr

Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) fordert die Wiedereinführung der von der SPÖ abgeschafften Studiengebühren. Es gebe nämlich immer mehr Studenten an den Universitäten in Österreich. Angesichts gesunkener Studiendauer und gesunkener Drop-out-Rate sowie gestiegener Absolventenrate könne man die positiven Auswirkungen der Studienbeiträge nicht leugnen, sagt ÖVP-Wissenschaftssprecherin Dr. Beat­rix Karl. Nachholbedarf sieht Hahn beim Uni-Studium als berufsorientierte Ausbildung. Diskutieren will er auch, ob der Fächerkanon noch zeitgemäß sei. Zum derzeit diskutierten Lehrer-Dienstrecht meinte er, durch die Zunahme der Ganztagsangebote werde sich auch die Arbeitszeit ändern. Ganztagsangebote bedeuten, dass über den ganzen Tag Unterricht angeboten werde. Dafür werde man auch Lehrpersonal brauchen.

Der Auftritt von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) in der ORF-Pressestunde am Sonntag hat Kritik von allen Seiten nach sich gezogen. „Auf jede Herausforderung im Universitätsbereich kommt von Minis­ter Hahn bloß reflexartig die Studiengebühren-Ausrede“, meint SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl. „Das zeugt nicht gerade von einer kreativen, visionären Wissenschafts- und Hochschulpolitik, sondern eher von Ratlosigkeit“, kritisiert sie. Auch FPÖ-Wissenschaftssprecher Martin Graf vermisst „zukunftsweisende Konzepte“. Hahn habe durch seine „leeren Worthülsen mehr Fragen offen gelassen, als beantwortet“.

„Nur offene Fragen“

Ins selbe Horn bläst auch Grünen-Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald: „Johannes Hahn lässt nach einer Stunde Gespräch nur offene Fragen zurück.“ Als „erschreckend ideenlos“ kritisiert Sigrid Maurer vom ÖH-Vorsitzteam die Vorschläge des Wissenschaftsministers. „Der Minister soll sich endlich mit der Realität abfinden, dass die Studienbeiträge abgeschafft wurden – und nicht ständig deren Wiedereinführung fordern“, so Maurer. Ihr Kollege Thomas Wallerberger fordert „ein Ende der Angstmache“. „Durch den Wegfall der Studiengebühren strömen junge, interessierte Menschen wieder an die Unis. Statt sich darüber zu freuen, warnt Hahn vor einer Flut von angeblichen Scheinstudierenden.“

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