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Häftlinge im Irak weiter misshandelt

Inspektoren aus den USA und dem Irak haben nach Informationen der "Washington Post" in irakischen Gefängnissen erneut misshandelte Häftlinge entdeckt.

Die Inspektoren hätten zuletzt im Februar Gefängnisse inspiziert, die vom irakischen Innenministerium betrieben würden, berichtete die US-Zeitung am Montag unter Berufung auf an den Untersuchungen beteiligte Personen. Dabei seien misshandelte Häftlinge entdeckt worden. Aber nur ein Teil der Männer, nämlich die am schwersten misshandelten, seien für eine medizinische Behandlung fortgebracht worden. Die Zeitung zitierte einen irakischen Behördenmitarbeiter mit den Worten: „Sie sagen uns: ’Wenn ihr uns hier zurücklässt, werden sie uns töten.’“

US-Militärbehörden hätten bestätigt, dass es Anzeichen für schwere Misshandlungen gebe, berichtete die Zeitung. Darunter seien unter anderem Spuren von Riemenschlägen auf der Haut gewesen. Die Zurücklassung misshandelter Gefangener in den Gefängnissen habe bei den Inspektoren die Frage aufgeworfen, ob das Militär dem Versprechen zur Unterbindung von jeder Form der von ihnen beobachteten Misshandlung Folge leiste. Der Kommandant für die Gefängnis-Operationen der USA im Irak, John Gardner, sagte der Zeitung, er könne sich nicht vorstellen, dass Amerikaner Fälle von Misshandlungen sehen und nichts dagegen unternehmen würden.

US-General Peter Pace hatte im November die US-Soldaten aufgefordert, jede Art von Misshandlungen zu unterbinden, die sie sehen. Die Aufforderung war erfolgt, nachdem 173 Häftlinge in einem geheimen Bunker-Gefängnis in Bagdad entdeckt worden waren, das vom irakischen Innenministerium betrieben wurde. Vertreter der Sunniten werfen dem unter schiitischer Kontrolle stehenden Innenministerium unter anderem vor, „Todesschwadronen“ auszusenden, um Sunniten systematisch zu beseitigen.

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