AA

„Hände weg von der Gebietskrankenkasse!“

AK Vorarlberg, ÖGB und Ärztekammer machen gegen den Wiener Zentralismus mobil. Die VGKK muss erhalten bleiben. Dafür kämpfen sie.

Die türkis-blaue Bundesregierung plant einen unverschämten Zugriff auf die Gelder der Versicherten der Vorarlberger Gebietskrankenkasse. Die beabsichtigte Demolierung der GKK-Vorarlberg und Gründung einer Zentralkrankenkasse bedeutet nämlich, dass jährlich 13 Millionen Euro mehr nach Wien fließen als bisher, kritisieren der Präsident der Vorarlberger Ärztekammer, Dr. Michael Jonas, AK-Präsident Hubert Hämmerle und ÖBG-Vorsitzender Norbert Loacker. Das werden sie so nicht hinnehmen.

Nachteile für Vorarlberg
Der Bund plant die große Reform. Aber es ist nichts anderes als eine Mogelpackung. Für AK-Präsident Hubert Hämmerle liegt auf der Hand: „Es geht offenbar nur um eine Zentralisierung. Die Patienten werden total entmachtet. Dafür wird es künftig das Diktat eines Generaldirektors über alle Kranken-versicherten geben. Die bewährte und absolut kostengünstig funktionierende Selbstverwaltung wird abgeschafft, um für Parteigünstlinge Platz zu machen.“ Die Autonomie der Gebietskrankenkassen hat dazu geführt, dass Vorarlberg nach Wien die höchste Dichte an Fachärzten und Allgemeinmedizinern hat. Das wird in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören, ist ein besorgter AK Präsident überzeugt. „Jede Zentralisierung in Wien hat noch Nachteile für uns Vorarlberger gebracht.“

Für Ärztekammerpräsident Jonas ist das Spiel allzu durchsichtig: „Zentralisierungsbestrebungen werden häufig hinter Qualitätsvorgaben versteckt. Durch die Festlegung entsprechend hoher Fallzahlen im österreichischen Strukturplan werden dann Strukturen im Land zerstört, wie z. B. bei der Kinderonkologie in Dornbirn“, betont er. „Selbstverständlich brauchen seltenere Erkrankungen im Sinne der Qualitätssicherung eine intensive Zusammenarbeit der Ärzte im Zentrum und der Peripherie. Zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung ist jedoch bei Änderungen von Qualitätsvorgaben höchste Achtsamkeit erforderlich.“ Es brauche für viele Erkrankungen nicht immer ein Team von Superspezialisten, es genüge häufig ein motiviertes Fachärzteteam mit einem Superspezialisten für die Therapie der entsprechenden Erkrankung. Die GKK Vorarlberg zählt übrigens heute noch zu jenen Kassen, die nicht über ihre Verhältnisse leben, sondern sogar Rücklagen ansparen können. „Diese Guthaben werden vermutlich künftig dazu gebraucht, um die Defizite anderer Kassen, die weitaus schlechter gewirtschaftet haben, auszugleichen,“ ist der Ärztekammerpräsident verärgert.

Für Ärztekammerpräsident Jonas ist das Spiel allzu durchsichtig: „Zentralisierungsbestrebungen werden häufig hinter Qualitätsvorgaben versteckt. Durch die Festlegung entsprechend hoher Fallzahlen im österreichischen Strukturplan werden dann Strukturen im Land zerstört, wie z. B. bei der Kinderonkologie in Dornbirn“, betont er. „Selbstverständlich brauchen seltenere Erkrankungen im Sinne der Qualitätssicherung eine intensive Zusammenarbeit der Ärzte im Zentrum und der Peripherie. Zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung ist jedoch bei Änderungen von Qualitätsvorgaben höchste Achtsamkeit erforderlich.“ Es brauche für viele Erkrankungen nicht immer ein Team von Superspezialisten, es genüge häufig ein motiviertes Fachärzteteam mit einem Superspezialisten für die Therapie der entsprechenden Erkrankung. Die GKK Vorarlberg zählt übrigens heute noch zu jenen Kassen, die nicht über ihre Verhältnisse leben, sondern sogar Rücklagen ansparen können. „Diese Guthaben werden vermutlich künftig dazu gebraucht, um die Defizite anderer Kassen, die weitaus schlechter gewirtschaftet haben, auszugleichen,“ ist der Ärztekammerpräsident verärgert.

Reden Sie mit!
13 Millionen Euro weniger für Ihre Gesundheit? Für die AK kommt das nicht in Frage. Deshalb bittet die Interessensvertretung die 146.000 Vorarlberger Arbeitnehmer um ihre Meinung. Ein breit angelegter Meinungsbildungsprozess soll Schlimmes verhindern helfen.

Alle Informationen dazu stehen im Internet unter www.ak-vorarlberg.at/fragebogen

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Werbung
  • „Hände weg von der Gebietskrankenkasse!“