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Hälfte der Beschäftigten kommt kaum zurecht

Der hohe Anteil an Teilzeitbeschäftigten im Land betrifft vor allem Frauen.
Der hohe Anteil an Teilzeitbeschäftigten im Land betrifft vor allem Frauen. ©APA
47 Prozent der Vorarlbergen Beschäftigten kommen „gerade“ oder „nicht“ mit ihrem Einkommen aus.

Feldkirch. 65 Prozent der Vorarlberger Beschäftigten sind im auslaufenden Jahr 2010 mit ihrem Einkommen „sehr“ oder „eher zufrieden“, ein Fünftel vergibt die Note 3,0 und 15 Prozent sind damit „eher nicht“ oder „gar nicht“ zufrieden. Im Gegensatz dazu sind es 47 Prozent die „gerade“ oder „nicht“ mit dem verdienten Geld über die Runden kommen. Die Einkommenszufriedenheit steigt mit dem Bildungsniveau – von einem Durchschnittswert der Note 3,0 bei den Pflichtschulabsolventen bis zum Niveau von 1,7 bei jenen mit zumindest Matura. Das Gefälle der Einkommenszufriedenheit ist damit in Vorarlberg im Vergleich mit Österreich deutlich stärker ausgeprägt, wo – bezogen auf das Bildungsniveau – sich die Durchschnittswerte zwischen 2,9 und 2,3 erstrecken.

Bedürfnisdeckung

Wenngleich die Einkommenszufriedenheit in Vorarlberg insgesamt zwar über dem Österreich-Schnitt liegt, ist es im Bundesland in einer Hochpreis-Region an der deutschen und schweizerischen Grenze offenbar schwieriger, mit dem Einkommen das Auslangen zu finden. Waren es 2007 noch 66 und 2008 rund 58 Prozent, die angaben, sehr gut von ihrem Einkommen leben zu können bzw. dass es vollkommen ausreiche, so sind es 2009 und 2010 nur mehr 53 Prozent der befragten Vorarlberger(innen), die das behaupten können. Für 43 Prozent reicht ihr Einkommen gerade noch und für weitere vier Prozent ist es nicht ausreichend. Es sind in Vorarlberg etwa neun Prozent der jüngeren Arbeitnehmer unter 30 Jahren, zehn Prozent der Facharbeiter und sieben Prozent Personen mit Kleinkindern im Haushalt, die kein existenzsicherndes Einkommen haben. Was auf den ersten Blick verwirrt, dass 65 Prozent mit dem Einkommen zufrieden sind und doch fast die Hälfte nur schwer oder nicht damit ein Auslangen finden, erklärt AK-Direktor Rainer Keckeis so: „Der Anteil an Teilzeitarbeitenden ist in Vorarlberg sehr hoch und betrifft vorwiegend Frauen. Oft handelt es sich dabei um Wiedereinsteigerinnen, die zwar mit ihrem Lohn für die Teilzeitarbeit zufrieden sind, davon aber häufig nicht leben können. Von dieser Situation sind vorwiegend Alleinerzieherinnen betroffen, die auf weitere Unterstützung angewiesen sind. Das unterstreicht auch die steigenden Zahlen von denjenigen Personen, die zusätzliche regelmäßige Unterstützung erhalten.“

Zusätzliche Unterstützung

41 Prozent der Vorarlberger Beschäftigten und ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer beziehen neben ihrem beruflichen Einkommen sonstige regelmäßige Beträge in Form von Unterstützungen durch ihre Ehepartner bzw. Lebensgefährten. Primär betrifft das weibliche Beschäftigte und solche, die einem Teilzeitjob nachgehen.

Versorgung im Alter

Die zukünftige Altersversorgung betreffend, zeigen die Vorarlberger mehr Zuversicht als die Arbeitnehmer in Gesamtösterreich. Während in Vorarlberg 43 Prozent davon ausgehen, recht gut von der zukünftigen Altersversorgung leben zu können, beträgt der entsprechende Anteil in Österreich insgesamt lediglich 33 Prozent. Jeweils rund ein Fünftel der Befragten befürchten, mit ihrer zukünftigen Alterspension nicht auszukommen.

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