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Haben Sie das von den Morgans gehört

Diesen lahmen Streifen als Romantikkomödie zu betiteln, wäre fast zu viel der Ehre: "Haben Sie das von den Morgans gehört?" schickt Hugh Grant und Sarah Jessica Parker ab 6. Jänner als schickes New Yorker Ehepaar in die Wildnis Wyomings, wo sie sich im Rahmen eines Zeugenschutzprogramms verstecken müssen und gleichzeitig ihre Liebe neu entfachen können.

Umgeben von republikanischen Cowboys rauft sich das Paar, das über weite Strecken des Films nicht als solches zu erkennen ist, schließlich – eingebettet in müde Culture-Clash-Witzchen und uninspirierte Slapstick-Pointen – wieder zusammen. Welch Überraschung.

Zu Beginn lernen wir Parker in klassischer Sex-and-the-City-Pose kennen, mit hochhackigen Schuhen, schickem Outfit und durch und durch eine exaltierte Stadt-Tussi. Carrie, äh, Meryl ist diesmal Immobilienmaklerin, die ihrem Mann nach dessen Seitensprung den Laufpass gegeben hat. Der selbstironische Brite Grant spielt den gut betuchten Rechtsanwalt Paul, der sich für seinen Misstritt schämt und alles versucht, um seine Frau wieder zurückzuerobern. Als die beiden Morgans nach einem gemeinsamen Abend zufällig Zeugen eines Mafiamordes werden, werden sie vom FBI kurzerhand in die amerikanische Pampa verfrachtet.

Was gibt es Schlimmeres für versnobte New Yorker als die Provinz, wo Grizzly-Bären frei herumlaufen, vegetarische Sonderwünsche belächelt und die “13 Demokraten im Wahlkreis” zwischen den waffenliebenden und selbstzufriedenen Republikanern mit Sicherheit kein einfaches Leben haben? Nichts, wie wir schon in unzähligen Komödien rund um unterschiedliche Welt- und Wertvorstellungen lernen durften und wie uns ein weiteres Mal auch Regisseur und Drehbuchautor Marc Lawrence (“Ein Chef zum Verlieben”) weismachen möchte. Doch Lawrence hat sich am Reißbrett bedient – und sein Versuch einer charmanten Ehekomödie ging gründlich in die Cowboyhose.

Abgesehen von der quasi nicht vorhandenen Story ist auch zwischen Hugh Grant und Sarah Jessica Parker, die solo eine treue Anhängerschar haben, leider von Beginn weg nicht die geringste Anziehungskraft zu spüren. Am besten funktioniert der knapp 50-jährige Komödienspezialist Grant immer, wenn er sein seltsam verzeihungsheischendes Gesicht aufzieht und alleine vor der Kamera steht. Parker bleibt dagegen von Anfang bis zum Schluss nur die zickige Miss-Perfect-Langweilerin, die erobert werden möchte. “Das Zusammenraufen des Paares ist so spannend wie das ‘Dinner for One’ im Silvesterfernsehen, nur nicht so lustig”, schrieb eine Kritikerin. Besser kann man es gar nicht auf den Punkt bringen.

http://www.morgans-derfilm.de

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