Als Shakespeare-Muse gelang der US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow der Durchbruch. Für “Shakespeare in Love” bekam sie 1999 einen Oscar, inzwischen ist die heute 35-Jährige mit dem Coldplay-Sänger Chris Martin verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in London. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa sprach Paltrow über ihre Rolle in der Marvel-Comic-Verfilmung “Iron Man” (Kinostart: 1. Mai), die befreiende Wirkung eines Oscars und ihre Begeisterung für Barack Obama.
Sie sind vor allem aus Literaturverfilmungen bekannt. Wie kamen Sie denn dazu, in einer Comicverfilmung mitzuspielen?
Paltrow: “Mir kommt es einfach darauf an, gute Arbeit mit guten Leuten zu machen – das Genre ist mir da ziemlich wurscht. (Der “Iron Man”-Regisseur, Anm.) Jon Favreau hat mich angerufen und mir gesagt, ich mache einen Film, der auf einem alten Anti-Kommunisten-Comic basiert. Er sagte, der Stoff gäbe viel her und sei eine gute Metapher. Die Besetzung mit Robert Downey Junior, Jeff Bridges und Terrence Howard hat mich dann überzeugt. Ich habe mir dann gesagt: Ich kann das doch nicht ablehnen, nur weil das Action ist.”
Lesen Sie Comics?
Paltrow: “Nein, nicht wirklich. Die Marvel-Mitarbeiter haben mir einen dicken Comicband zusammengestellt. So habe ich meine Figur Pepper Potts kennengelernt, ich wollte schließlich wissen, wer sie war und was sie für eine Geschichte hatte. So kann man die Comicfigur besser vom Zweidimensionalen ins Dreidimensionale bringen. Und die Fans schauen ja auch sehr genau hin, wie die Figuren dargestellt sind – das muss man respektieren. Und es ist natürlich eine Ehre, einen Charakter zu spielen, der für Comicfans so wichtig ist.”
Sie bekamen schon mit 26 Jahren einen Oscar. Ist so ein früher Erfolg nicht Fluch und Segen zugleich?
Paltrow: “Nein, für mich nicht. Das gab mir eher völlige innere Freiheit. Es ist natürlich eine Ehre, wenn Leute dir ihre Anerkennung zollen. Aber letztlich ist das auch eine Art Illusion. Dem Oscar wird so viel Bedeutung zugemessen, und das ist natürlich auch fantastisch. Aber letztlich, am Lebensende, bedeutet das doch nichts. Es ist wichtig, wenn du als Schauspieler aufsteigen willst, aber im wahren Leben ist es eben nur eine Illusion. Wenn man einen Oscar gewinnt, dann verändert sich dein Ehrgeiz. Für mich war das befreiend – ich konnte dann machen, was ich wollte. So ist das wohl auch, wenn man den Mount Everest besteigt – danach richtest du dein Leben ja auch nicht darauf aus, ihn noch einmal zu besteigen.”
Wie kriegen Sie denn Familie und die Schauspielerei unter einen Hut?
Paltrow: “Man kann beides machen. Natürlich ist meine Familie meine Priorität, keine Frage. Zumal meine Kinder klein sind, also möchte ich nicht in Filmen mitspielen, bei denen ich jeden Tag arbeiten muss und sie deshalb nicht mehr sehen kann. Es geht einfach um Balance, sie sind meine Priorität, und wenn ich ab und zu mal eine interessante Rolle bekomme, dann ist das doch wunderbar. Bei “Iron Man” habe ich in Los Angeles in dem Haus gewohnt, in dem ich aufgewachsen bin und zwei oder drei Tage pro Woche gearbeitet, das war perfekt.”
Wen unterstützen Sie im US-Präsidentschaftswahlkampf?
Paltrow: “Natürlich Obama, keine Frage. Nicht dass ich nicht glaube, dass Hillary (Clinton) eine starke, intelligente Frau ist. Aber ich glaube einfach, dass Amerika einen wirklichen Wechsel braucht. Ich halte Obama für so inspirierend und bedacht. Wenn er Präsident werden würde, dann wäre das eine wunderbare Botschaft an die Welt. Das hieße, dass die meisten Amerikaner nicht glücklich sind darüber, wo Amerika derzeit steht und was wir in den letzten acht Jahren der Welt angetan haben.”
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