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Gutes tun – Kindern Zeit schenken

Ehrenamtliche sind wichtige Wegbegleiter/innen der 6- bis 14-jährigen Kinder und Jugendlichen. Das Netz für Kinder ist immer auf der Suche nach Personen, die gerne Gutes Tun und Kindern Zeit schenken möchten – das Zusammensein und die Aktivitäten gestalten die Ehrenamtlichen nach ihrem persönlichen Interesse und Bedürfnissen der Kinder.

Seit dem Frühjahr 2012 betreut Theresia H. ehrenamtlich zwei Kinder. Einmal stand Kuchenbacken auf dem Programm: „Besonders beim Trennen von Eiweiß und Dotter meinten die Kinder, wenn ich so was Grausiges in den Kuchen gebe, essen sie sicher nichts davon und sie verließen die Arbeitsfläche. Aber die Neugier und die Veränderung des glitschigen Eiweißes durch den Mixer lösten die Vorbehalte wieder. Die Kinder verkosteten den noch warmen Kuchen und kamen zu dem Schluss: Ende gut – Kuchen gut.”

Herr Lorenz wollte seine Freizeit nach Pensionsantritt sinnvoll nutzen. Beim Netz für Kinder gibt er vor allem Lernnachhilfe: „Ich und meine ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen betreuen eine Gruppe von 7- bis 14-jährigen Kindern und Jugendlichen während des gesamten Schuljahres. Bei der Tätigkeit ist viel Geduld gefragt, um den Kindern bei der Bewältigung des Stoffes zu helfen. Umso schöner sind dann die erreichten Erfolge, wenn ein Kind das Schuljahr positiv bewältigt hat oder durch den Lernerfolg die gewünschte Lehrstelle bekommt. Situationen zum Schmunzeln sind natürlich auch immer wieder dabei. Auf die Fragen welche Dreiecke sie den kenne, gab die Schülerin die Antwort ‚ ein vierblättriges Dreieck’.”

Die betreuten Kinder stammen aus Familien, die gehäuft schwierige Lebensereignisse und –situationen zu meistern haben. Meist hält die Belastung über einen längeren Zeitraum an, oft stehen die Familien am Rande ihrer wirtschaftlichen Existenz. Einsamkeit und fehlende soziale Einbettung verstärkt die Gefahr, dass die Familie bzw. die Kinder noch mehr in Not geraten und Hilfe bzw. Unterstützung brauchen.
Und hier greift das Netz für Kinder: Das Netz für Kinder fängt diese Familien, Kinder und Jugendliche im wahrsten Sinne des Wortes auf. Den Leitspruch „Gutes Tun – Kindern Zeit schenken” haben die ehrenamtlichen Helfer/innen verinnerlicht und engagieren sich beim Netz für Kinder. Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewegen.

Im Alter von 13 Jahren schien Armin in der Schule gescheitert. Daniela G. nahm sich ehrenamtlich Armins schulischem Weiterkommen an. Zuerst schloss der schüchterne Jugendliche die Schulstufe positiv ab, dann die Hauptschule. Nach dem Poly begann Armin eine Lehre. Daniela G begleitete ihn auf Armins Wunsch auch während der Berufsausbildung weiter. Letzten Herbst, am Tag der Verleihung des Lehrabschusszeugnisses, stand Daniela G. neben der stolzen Mutter: „Weißt du, so einen tollen Jungen wie Armin werde ich vielleicht niemals wieder betreuen. Er ist etwas ganz besonderes.”

In den vier Regionalgruppen Bregenz, Bludenz, Feldkirch und Dornbirn betreuten die ehrenamtlichen Helfer/innen im Jahr 2012 über 70 Kinder. „Hier muss festgehalten werden, dass die Bedürfnisse der Kinder im Netz für Kinder nicht von den Bedürfnissen anderer Kinder abweichen. Die Ehrenamtlichen übernehmen Aufgaben wie Lernnachilfe, gestalten die Freizeit sinnvoll und entlasten dadurch auch die Eltern”, erklärt Ruthilde Thaler-Feuerstein, Ehrenamt-Koordinatorin bei der IfS-Familienarbeit.

Simone B. betreut seit fast drei Jahren Zwillinge: „Ich brauchte schon ein bisschen Zeit um mich an die Rolle als Ehrenamtliche zu gewöhnen und mich in der Familie einzuarbeiten. Die Zwillinge waren Frühchen und noch kein Jahr alt aber wir waren ein Team: Die Mama schulte mich ein vom Windelnd wechseln bis zur Zubereitung der Jause und dem Füttern. Ich besuchte davor auch einen Kinderbetreuungskurs mit Erste-Hilfe-Kurs für Kleinkinder. Dieser Kurs bezahlte das Netz für Kinder – Fortbildungen können Ehrenamtliche in Absprache besuchen.”
Zwischenzeitlich sind die Kinder 3 Jahre alt und Simone B. besucht sie einmal wöchentlich und unternimmt mit den ihnen etwas.

Begleiter für große und kleine Reisen
„In erster Linie entscheidet die ehrenamtliche Person, wie viel Zeit sie pro Monat mit dem Kind verbringen kann – meist variiert dies nach Aufgabengebiet oder Dauer der Beziehung. Handelt es sich ausschließlich um eine Lernnachhilfe, trifft sich das Kind alle ein bis zwei Wochen zum Lernen mit dem oder der Ehrenamtlichen, kurz vor Schularbeiten öfter. Bei der Freizeitbetreuung zeigt sich aufgrund der Erfahrung, dass zu Beginn die Kontakte, vor allem bei Kleinkindern, in kürzeren Abständen erfolgen sollten. Hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt, können die gemeinsamen Aktivitäten auch ‚nur’ einmal im Monat stattfinden”, informiert Ruthilde Thaler-Feuerstein.

„Wir sind eine ganz normale Familie mit drei Kindern. Alexander nehmen wir manchmal mit zum Fischen – das macht ihm und auch uns und unseren Kindern Spaß”, so Dietmar und Anette.

„Ich möchte mich nicht mehr binden, deshalb übernehme ich manchmal einen Fahrdienst oder helfe bei Veranstaltungen mit. So leiste ich meinen Beitrag für benachteiligte Kinder”, sagt Ruth.

Rückmeldung einer heute erwachsenen jungen Frau: „Mein kleiner Bruder war beim Netz für Kinder in der Kindergruppe. Ich war im Gymnasium – eine ehrenamtliche Person gab mir Englisch-Nachhilfe. Wir verbrachten die Zeit mit Hör- und Leseübungen, aber auch mit viel Englisch sprechen und Diskussionen führen. Eine Shopping-Tour nach Lindau und zum Abschluss noch ein Besuch im Europapark waren die Höhepunkte schlechthin. Und heute bin ich Studentin an einer Fachhochschule.”

Während der gesamten Zeit der ehrenamtlichen Tätigkeit betreut das Netz für Kinder die Ehrenamtlichen fachlich. Überregionale Treffen, Feste und Ausflüge aller Ehrenamtlichen finden in regelmäßigen Abständen statt und dienen zugleich dem Erfahrungsaustausch.

Ihr Interesse ist geweckt? Sie können sich vorstellen Gutes zu tun und Kindern Ihre Zeit zu schenken?

Dann melden Sie sich unter 05552 66907 bei Ruthilde Thaler-Feuerstein

 

Factbox: Ehrenamt
„Gutes Tun – Kindern Zeit schenken”

Tätigkeit: Je nach zeitlichen Ressourcen und Interessen: Lernnachhilfe, Freizeitgestaltung, Lehrstellensuche etc.
Intensität: an die Möglichkeiten der Ehrenamtlichen angepasst
Kontakt: Ruthilde Thaler-Feuerstein
Institut für Sozialdienste gem. GmbH
IfS-Familienarbeit
T 05552 66907
ruthilde.thaler-feuerstein@ifs.at

 

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