Gute und Böse vereint

Musik, Technik und Schauspielkunst vereinte sich am vergangenen Freitag Abend zu einer perfekten Symbiose auf der Schrunser Kulturbühne, als die Laienschauspielgruppe treff.thetaer mit „Der gute Mensch von Sezuan“ ihre Premiere feierte. Dabei war es sicher nicht ganz einfach das schwierige Thema vom Gut-Sein und Ausgenützt werden, sowie als Gegenpol dazu das Wirtschaftlich Denkende auf die Bühne zu setzen. Und dies alles in einer Person vereint, denn die arme Prostituierte Shen Te ist einfach ein gutherziger Mensch. Sie kann keinem eine bitte abschlagen, ihren Verwandten gewährt sie Obdach, den Hungernden Reis und einem Liebhaber gibt sie sogar Geld und beleiht ihren Tabakladen.
Gutmütigkeit
Doch dies alles führt beinahe zu ihrem wirtschaftlichen Ruin und deshalb sieht sie die Notwendigkeit härter durchzugreifen. Aus diesem Grund verwandelt sie sich immer wieder in ihren Kusin Shui Ta, der wirtschaftlich denkt und allen Schmarotzern gegenüber die nötige Härte zeigt. Mit wenigen Requisiten und einem gekonnten Spiel von Farbe, Musik und Licht vollzieht sich vor den Augen des Publikums die Verwandlung einer jungen Frau in einen hartherzigen Geschäftsmann. Vor allem die Hauptdarstellerin Shen Te alias Natalie Zudrell hatte immens viel Text zu lernen, den sie aber bei der Premiere mit Bravour meisterte.
Meisterleistung
Das Stück lebte vor allem von den anspruchsvollen Dialogen und der Handlung der Protagonisten, die Regisseur Dietmar Schlatter meisterhaft auf der Bühne umsetzen ließ. Und so war die rund zweistündige Aufführung trotz des schwierigen Themas und anspruchsvollen Texte in keiner Phase langweilig und ließ auch die eine oder andere Szene zum Schmunzeln zu. Am Ende gab es jedenfalls viel Applaus für die 27köpfige Schauspielgruppe und ihre zahlreichen Helfer.