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"gut so!"-Siegel für Lebensmittel

Das neue Lebensmittel-Label "gut so!" soll laut Initiatoren den österreichischen Konsumenten helfen, sich im bestehenden Gütesiegel-Dschungel zurecht zufinden.

Das Siegel wird vom Ökosozialen Forum für angeblich “faire Produkte” vergeben und verlangt von Lebensmitteln, dass sie “fair” gegenüber der Natur, den Produzenten, den Tieren, der Zukunft und den Konsumenten sind. Im ersten Schritt wurden rund 20 Milchprodukte mit dem Siegel versehen. In den kommenden fünf Jahren soll das “gut so!”-Sortiment auf 600 Produkte ausgeweitet werden.

Das nach Eigenangaben europaweit einzigartige Qualitätsprogramm werde der wachsenden Nachfrage von Konsumenten nach hochwertigen, nachhaltig hergestellten Lebensmitteln gerecht und sichere neue Marktchancen für heimische Erzeugnisse, versprach der Präsident des Ökosozialen Forums und ehemaliger EU-Agrarkommissar Franz Fischler am Dienstag vor Journalisten.

Einige Produkte, die mit dem grün-weißen Siegel gekennzeichnet sind, sind bereits im Handel erhältlich, erklärte Hermann Hagspiel von faiera, die eine Tochtergesellschaft des Ökosozialen Forum ist und die Gütesiegel vergibt. Derzeit sind die Milchprodukte nur regional über Lebensmittelketten und den Direktverkauf erhältlich. In einem weiteren Schritt – voraussichtlich bis Jahresende – ist eine österreichweite Listung vorgesehen. Die wichtigen Handelsketten hätten dafür “ihre Kooperationsbereitschaft signalisiert”, sagte Hagspiel. Die “gut so!-Milch, die von Tirol Milch erzeugt wird, soll in den kommenden ein bis zwei Monaten auf den Markt kommen, erklärte Molkerei-Geschäftsführer Andreas Geisler.

Für die Lebensmittel, die mit dem neuen Siegel versehen sind, erhalten die Bauern “faire Preise”, versicherte Fischler. So zahlt Tirol Milch den Produzenten der “gut so!”-Milch 6,5 Cent zusätzlich je Liter. Für die Konsumenten bedeutet dies aber höhere Preise. Wer die “gut so!”-Milch kauft, muss je Liter 1,09 Euro (Leichtmilch) beziehungsweise 1,19 Euro (Vollmilch) bezahlen.

Momentan ist das “gut so!”-Sortiment auf Milchprodukte beschränkt, aber demnächst werden Backwaren, Fleisch, Obst und Gemüse folgen.

Grundsätzlich ist das neue Zeichen offen für konventionell erzeugte Produkte sowie für Bioprodukte. Das AMA-Gütesiegel als amtliches Herkunftszeichen bleibe bestehen, zumal für “gut so!” das AMA-Zeichen Voraussetzung sei und darauf aufsetze. Regelmäßige Überprüfungen durch staatlich anerkannte Kontrollstellen soll die Einhaltung der Kriterien bestätigen, sagte Hagspiel.

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