Gut geplant ist halb gebaut

Für seinen größten Beitrag zur Energiewende hat Vorarlberg einen klaren Plan: Das Lünerseewerk II soll nicht nur das größte Pumpspeicherkraftwerk in Mitteleuropa werden, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit Vorbildwirkung entfalten. Lünerseewerk II Der Vorarlberger Landesenergieversorger illwerke vkw hat in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass man beim Bau umweltfreundlicher Kraftwerkstechnologie auch im internationalen Bereich ganz vorne mitspielen kann. Das Obervermuntwerk II gehört auch jetzt noch zu den modernsten Wasserkraftwerken seiner Art. In eine ähnliche Richtung geht das Unternehmen nun bei der neuesten Projektidee, dem Lünerseewerk II. Auch dieses Vorhaben nutzt bereits vorhandene Ressourcen und erreicht damit einen maximalen Beitrag unter minimalem Ressourceneinsatz.
Für Energieautonomie und Versorungssicherheit
Ein Gigawatt Leistung soll das moderne Pumpspeicherkraftwerk erreichen und das bei einem Investitionsvolumen von ca. 2 Milliarden Euro. Ein für Vorarlberger Dimensionen riesiges Infrastrukturvorhaben als wichtiger Beitrag für die Energieautonomie und die Versorgungssicherheit im europäischen Verbundnetz. Bis es allerdings so weit ist und das neue Kraftwerk Energie liefern kann, sind noch viele Kilometer zu gehen. Neben den ersten Projektideen und Detailplanungen zu einem möglichen Bauprojekt, startet die illwerke vkw in diesen Tagen mit wichtigen Vorerkundungen zur Geologie.
Auf Bekanntem aufbauen
Denn beim Bau eines unterirdischen Kraftwerks spielt die Geologie eine entscheidende Rolle. Zahlreiche Forscher( innen) haben sich schon in der Vergangenheit mit dem Berggrat zwischen dem Lünersee und dem kleinen Valkastiel beschäftigt. Dieser besteht zum Großteil aus kalkalpinen Gesteinsserien, die von der Trias bis in die Kreide reichen. Um sich ein genaues Bild der geologischen Verhältnisse machen zu können, führt die illwerke vkw ab Sommer 2022 Erkundungsbohrungen durch. Die aufwendigen Bohrungen finden an sechs verschiedenen, sorgfältig ausgewählten Stellen über den Gebirgszug verteilt statt. Ziel der mehrere hundert Meter tiefen Bohrungen ist es, anhand der Bohrkerne wesentliche Aufschlüsse über die Gesteinsschichten und das Bergwasser zu erhalten. Zusätzlich werden an Ort und Stelle unterschiedliche Versuche im Bohrloch durchgeführt.
Ein detailliertes, geologisches Modell
Die Bohrungen haben einen Durchmesser von rund 10 bis 24 cm. Die Bohrlöcher bleiben zum Großteil als sogenannte Piezometer zur Überwachung und Dokumentation des Bergwasserspiegels erhalten. Aus allen gewonnenen Ergebnissen wird zusammen mit Informationen aus Oberflächenaufschlüssen und bereits bestehenden Untertagebauwerken der illwerke vkw ein geologisches, geomorphologisches und hydrogeologisches Modell erstellt.
Baustelleneinrichtung und gute Kommunikation
Eine besondere Herausforderung ist dabei die Zugänglichkeit der Bohrstandorte. Neben einer aufwendigen Baustelleneinrichtung ist die Energieversorgung der Baubereiche besonders zentral. Das für die Bohrungen benötigte Wasser wird mittels Pumpen und temporären Schlauchleitungen zum Standort geführt. Die gesamte Baustelleneinrichtung besteht aus kleinstmöglichen Einheiten und wird mittels Hubschrauber an den Bestimmungsort transportiert und dort auf- und zusammengebaut. Aufgrund der Hochgebirgslage kann ausschließlich in den Sommermonaten gearbeitet werden. Erforderlichenfalls müssen die Baufelder im Herbst geräumt und im Frühjahr neu aufgebaut werden. Für den Projektentwickler steht in diesen Tagen auch eine gute Kommunikation im Fokus: Dazu wird ein intensiver Informationsaustausch mit am Projekt Beteiligten gepflegt. Jüngstes Beispiel sind Treffen mit allen Hüttenbewirtschaftern im Projektgebiet, mit Anrainern oder Offiziellen der beteiligten Gemeinden. Diese liefern auch wertvollen Input, der in die Planungen einfließen kann. Am Ende der Arbeiten existiert ein umfassendes Bild über die Beschaffenheit des Projektgebiets. Und mit diesem Wissen kann es weitergehen – geradewegs in die Energiezukunft Vorarlbergs.
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