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Gusenbauer: Gesamtschule flächendeckend erst in zwölf Jahren

Wien - Die Gesamtschule wird nach Ansicht von Gusenbauer frühestens in zwölf Jahren flächendeckend eingeführt werden können - Priorität habe die Erhöhung der Betreuungsquote der unter Dreijährigen.

Diesen Zeitrahmen würden alle Experten bestätigen, sagte der Kanzler in der am Montag erscheinenden Ausgabe des „trend“. Priorität habe aber derzeit die Schaffung „geeigneter Einrichtungen“, um bereits im Kindergartenalter Förderungen anbieten zu können. Die Betreuungsquote bei den unter Dreijährigen müsse angehoben werden – derzeit sei man hier mit elf Prozent vom Lissabon-Ziel (33 Prozent) „meilenweit entfernt“, so Gusenbauer.

Beim Thema Gesamtschule werde in einer „allgemeinen Hysterisierung“ der Eindruck erweckt, dass bereits morgen die Entscheidung für eine flächendeckende Einführung komme. Dies sei aber nicht der Fall. Laut Experten brauche man vier Jahre zur Vorbereitung, vier Jahre zur Einführung und erst nach vier weiteren Jahren könne es eine flächendeckende Durchführung geben, rechnet er vor. „Zu glauben, man kann die neue Mittelschule von heute auf morgen umsetzen, ist eine Illusion.“

Im Bereich der Kinderbetreuung werde er versuchen, die Länder im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen davon zu überzeugen, dass man sich „gemeinsam anstrengen“ müsse. Die Finanzierung des Kinderbetreuung ist Ländersache. Er wolle zwar niemandem etwas vorschreiben, so Gusenbauer. Mit der derzeitigen Betreuungsquote würden aber „viele Möglichkeiten verloren gehen.“ Bei der angepeilten verpflichtenden Vorschule kann sich Gusenbauer zehn Stunden pro Woche vorstellen.

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