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Gudenus taucht wieder aus der Versenkung auf

"Ich habe nicht böswillig, sondern gutgläubig gehandelt"
"Ich habe nicht böswillig, sondern gutgläubig gehandelt" ©APA - Georg Hochmuth
"Nach wochenlangem Schweigen zur Causa ist es mir ein Anliegen folgende Info zu posten":
Ermittlungen gegen Gudenus wegen Verhetzung

Es war still geworden um Johann Gudenus in den letzten Wochen. Während sein vormaliger Chef Heinz-Christian Strache mit regelmäßigen Facebook-Postings zu Gott und der Welt ein neues Betätigungsfeld gefunden zu haben scheint, nahm sich Gudenus komplett raus aus dem öffentlichen Schweinwerfer-Licht. Nun hat sich aber auch Gudenus wieder einmal zu Wort gemeldet. Auf Facebook teilt er heute gegen seine Gegner aus und erklärt sich der Nation.

Zur Ibiza-Affäre meint Gudenus

"Ich habe nicht böswillig, sondern gutgläubig gehandelt: Ich habe mich auf das Wort eines Rechtsanwaltes (der uns mehrmals versicherte, dass die falsche Investorin seine langjährige Klientin sei, ehrliche Absichten habe und auch entsprechende Unterlagen samt Kontoauszügen und Passkopien dazu vorgelegt hat) und befreundeter Immobilienmaklerin vertraut und somit leider wahrscheinlich den größten Fehler meines Lebens gemacht."

Das darf man als ehrliches Schuldeingeständnis werten. Zugleich zeigt sich die Ex-FPÖ-Nachwuchshoffnung angriffslustig gegenüber seinen (vermeintlichen) Feinden: "Ich halte zwar ruhig, aber weiß mich zu wehren. Alle bösartigen Unterstellungen und Gerüchte, egal ob in Medien oder von Einzelpersonen werden rechtlich geprüft. Mein Anwalt weiß, was zu tun ist."

Und weiters schreibt Gudenus: "Alle, die hinter meinem angeblichen Schweigen in der Causa “Ibiza-Gate” eine dubiose Rolle als Mittäter vermuten und mir böswilliges Handeln unterstellen, muss ich auf diesem Wege enttäuschen, weil ich:
•erstens: sehr wohl an der Aufklärung arbeite und dank meinem kooperierenden Verhalten motivierte Aufdecker wie auch die ermittelnde Staatsanwaltschaft laufend vorankommen,
•zweitens: ...niemals meinem langjährigen Freund Heinz Christian Strache und/oder der Partei (und somit auch mir selbst) absichtlich geschadet hätte. Die Gerüchte, ich hätte für mein Verhalten in dieser Causa auch noch Geld kassiert, sind schlicht und einfach - bösartige Unterstellungen. Ich behalte mir rechtliche Schritte vor.

Gudenus vor ein paar Monaten bei einer PK - APA - Helmut Fohringer

So erklärt Gudenus seine Medien-Auszeit

"Dafür hatte ich gute Gründe:
1. Der Schutz meiner Familie. Als das Video herauskam, war meine Frau im 5. Monat schwanger. Da unverständlicherweise auch in Ihrem Fall kein Wert weder auf Datenschutz noch auf Privatsphäre gelegt wurde und sie aufgrund dieser unerwarteten Umstände mit mehr Stress konfrontiert war, als sie zum damaligen Zeitpunkt bewältigen konnte, ist sie erkrankt und hatte mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Es stand eine Frühgeburt im Raum. Die Situation konnte Gottseidank stabilisiert werden.
2. Das Wohl der Partei. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich 25 Jahre lang mit Herz und Seele bei der FPÖ war. Als sich herausgestellt hat, dass die angebliche Investorin in Wahrheit nicht mehr als ein mit krimineller Energie und geheimdienstlicher Finesse geladener Lockvogel war, dass uns diese gemeinsam mit ihren Komplizen in eine Falle gelockt und in privater Atmosphäre unter Verletzung einschlägiger strafrechtlicher Normen rechtswidrig gefilmt hat, musste ich diesen (immer noch tiefsitzenden) Schock erst einmal verarbeiten. Nachdem mein langjähriger Freund Heinz Christian Strache am Tag nach der Veröffentlichung des berühmt-berüchtigten Videos zurückgetreten ist, bin ich ihm gefolgt. Ich folgte ihm, weil mich meine damalige Naivität und Leichtgläubigkeit wütend machten und ich daraus Konsequenzen ziehen wollte. Ich war der Meinung, dass eine klare Trennlinie zu der Partei notwendig war. 
3. Ungestörtes Ermitteln. Da ich kurz nach der Veröffentlichung des Videos auch nicht genau wusste, was da eigentlich geschah oder wer dahinter steckt, wollte ich mit keinen Halbwahrheiten und nicht geprüften Informationen an die Öffentlichkeit gehen. Stattdessen habe ich mich darauf fokussiert, aus dem Hintergrund an der Aufklärung zu arbeiten. 
Leider hat sich herausgestellt, dass diese Vorgehensweise bei einigen für Unverständnis sorgte und dass ich durch mein gutgemeintes mediales Schweigen zu viel Platz für Spekulationen und Verbreitung bösartiger Lügen ließ.

Das Original-Facebook-Posting von Johann Gudenus

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