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Guay erster Gröden-Herausforderer von Svindal

Guay verwies Aksel Lund Svindal auf Platz zwei
Guay verwies Aksel Lund Svindal auf Platz zwei
Nimmt man die Ergebnisse der beiden Trainings als Maßstab, dann müssen Österreichs Ski-Herren am Samstag beim Abfahrts-Klassiker in Gröden auf ein kleines Wunder hoffen. Von den großen Favoriten Aksel Lund Svindal, Kjetil Jansrud (beide NOR) und Erik Guay (CAN) waren Klaus Kröll und Co. an beiden Tagen deutlich entfernt.
Liveticker der Herren-Abfahrt
Svindal gewinnt Super-G

Nach der Mittwoch-Bestzeit von Svindal war am Donnerstag Guay der Schnellste. Der Kanadier hatte mit einer Zeit von 1:57,48 Minuten 0,22 Sekunden Vorsprung auf Svindal. Beide Topfavoriten haben die Abfahrt auf der Saslong übrigens noch nie gewonnen. Bester Österreicher war am Donnerstag der Salzburger Joachim Puchner als Zehnter, Klaus Kröll folgte auf Platz zwölf.

Erik Guay – Die Katze

“Guay fährt da runter wie ein Katzerl”, brachte Kröll die Vorzüge des geschmeidigen Kanadiers auf den Punkt. Guay bestätigte dies nach seiner Bestzeit: “Diese Strecke passt mir sehr gut. Über die Wellen und in der Luft bin ich meistens schnell.” Der Abfahrtsweltmeister 2011 und seine Trainer haben herausgestoppt, dass die Läufer in Gröden nicht weniger als 35 Sekunden in der Luft sind. “Da kann man mit der richtigen Flugposition schon sehr viel Zeit herausholen”, weiß Guay.

Der 32-Jährige kennt aber natürlich auch die Tücken Grödens. “Hier weiß man nie, was das Wetter macht und was nach Nummer 30 passiert.” Zu seinem Leidwesen war die Gröden-Abfahrt auch im Vorjahr richtig verrückt abgelaufen. Guay hatte auf der wetterbedingt verkürzten Strecke schon wie der sichere Sieger ausgesehen, dann wurde aber die Sicht deutlich besser und Steven Nyman und Rok Perko verwiesen ihn noch auf Rang drei.

“Das war letztes Jahr eigentlich ein gefühlter Sieg”, sagte Guay, der nun am Samstag einen “echten” Erfolg nachlegen möchte. “Wenn ich mein Potenzial abrufe, dann ist wieder alles möglich. Aber der große Favorit heißt Svindal.”

ÖSV-Fahrer mussten durch Quali

Nach der internen ÖSV-Qualifikation im Training lösten Joachim Puchner, Florian Scheiber und Johannes Kröll ihre Tickets für die Abfahrt am Samstag. Zwei Startplätze sind noch frei, um die geht es am Freitag im Super-G zwischen Otmar Striedinger, Matthias Mayer und Romed Baumann. Die zwei Schnellsten aus dem Trio dürfen am Samstag auch in der Abfahrt an den Start gehen.

Puchner entledigte sich als Schnellster aller Österreicher souverän aller Qualisorgen. Nachdem er noch in Beaver Creek auf der Strecke geblieben, war die Erleichterung des Salzburgers nun riesengroß. “Ich hab mich auf die Situation eingestellt und das umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte”, sagte Puchner.

Dass eine Quali natürlich eine zusätzliche physische und psychische Belastung darstellt, bestätigte auch Puchner: “Du absolvierst eine Vorbereitung wie vor einem Rennen. Körperlich und geistig ist das natürlich um einiges anstrengender als ein normales Training.”

“Ich geh jetzt Sekunden suchen”, verabschiedete sich Hannes Reichelt nach den Trainingsplätzen 54 und 26 Richtung Teamhotel. Dort wurden die Laptops hochgefahren und die Fahrten von Svindal, Guay und Co. analysiert. “Sicher fehlen mir auf Svindal vor allem 20 Kilogramm Körpermasse. Aber von ihm kann ich mir auch punkto Linienführung sehr viel abschauen”, meinte Reichelt, der auch auf die Künste von Servicemann Sigi Scheibner setzte: “Ich hoffe, der Sigi hat noch ein heißes Eisen im Keller.”

(APA)

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