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Guatemala braucht wegen Dürre internationale Hilfe

Wochenlange Trockenheit in Guatemala (Symbolbild)
Wochenlange Trockenheit in Guatemala (Symbolbild) ©EPA/Tomas Bravo
Angesicht der schwersten Dürre seit Jahrzehnten in Mittelamerika hat Guatemalas Präsident Otto Perez die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. EU-Botschafterin Stella Zervoudaki sagte nach einem Treffen am Dienstag Unterstützung zu. "Zunächst müssen wir analysieren, ob es Geld, Lebensmittellieferungen oder technischer Hilfe bedarf", erklärte sie.

Wegen der wochenlangen Trockenheit hatte Pérez am Montag den Notstand in 16 der 22 Departments des Landes ausgerufen. “Angesichts dieses Desasters müssen wir etwas tun. 1,2 Millionen Guatemalteken haben keine Lebensmittel für die kommenden Monate”, sagte der Staatschef. Im sogenannten Trockengürtel im Zentrum und Westen Mittelamerikas hat es seit Wochen nicht geregnet. Die Schäden durch Ernteausfälle und verendetes Vieh gehen in die Millionen.

Protest gegen Patentierung von Saatgut

Bauern und Studenten protestieren indes in Guatemala-Stadt gegen die Patentierung von Saatgut. Das nach einem großen US-Landwirtschaftskonzern benannte Monsanto-Gesetz gefährde die traditionelle Lebensweise der Indios, sagten die Demonstranten am Dienstag. “Wir weisen jeden Versuch zurück, dieses Gesetz in Kraft treten zu lassen”, zitierte die Zeitung “Prensa Libre” den Indio-Sprecher Mash Mash.

“Biodiversität ist Eigentum des Volkes”

Bereits am Vortag hatte die Bewegung der Gewerkschafter, Indios und Bauern beim Verfassungsgericht eine einstweilige Verfügung gegen das Gesetz beantragt. “Das Saatgut ist die Grundlage der Versorgungssicherheit und bisher war die Biodiversität Eigentum des Volkes”, sagte der Sprecher der Gruppe, Efren Sandoval, der Zeitung “El Periodico”.

Bei Verstoß hohe Geldstrafen

Das Monsanto-Gesetz war Bedingung für das 2005 geschlossene Freihandelsabkommen zwischen den mittelamerikanischen Staaten, der Dominikanischen Republik und den USA. Konkret geht es um die Patentierung neuer Sorten. Die Bauern müssten das Saatgut dann jedes Jahr von den Patent-Haltern neu kaufen. Bei Verstößen drohen hohe Geld- oder Freiheitsstrafen.

(APA)

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