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Guardians of the Galaxy Vol. 3: Kritik und Trailer zum Film

Zum dritten Mal schickt Regisseur James Gunn die verrückten Guardians Of The Galaxy durchs All. Die Außenseitertruppe um Star-Lord lebt im sogenannten Knowhere ein entspanntes neues Leben. Dort bleibt es aber nicht lange ruhig.
Finaler "Guardians"-Teil kommt ins Kino

Die Zeichen stehen auf Abschied. Regisseur und Drehbuchautor James Gunn hat vor der Veröffentlichung von "Guardians Of The Galaxy Vol. 3" angekündigt, dass Teil 3 ein Finale wird. Gunn war wegen geschmackloser, aber uralter Tweets erst von Disney gefeuert und dann auf Druck der Marvel-Stars wieder eingestellt worden. Laut Gunn ist es aber nun das letzte Mal, dass Star-Lord (Pratt), Gamora (Zoe Saldana) und Co zusammen im All unterwegs sein werden. Ab Mittwoch im Kino.

Guardians of the Galaxy Vol. 3 - Kurzinhalt zum Film

Gunn selbst soll in Zukunft beim Marvel-Konkurrenten DC ein Universum aufbauen. Der 56-Jährige sieht seine "Guardians"-Trilogie nicht als Superheldenfilme. "Es ist eine Weltraum-Oper", sagt er im Gespräch mit der dpa in London. "Das ist quasi das Genre im Kern dieser Filme." Teil 1 war ein Überraschungshit. Gunn machte aus den kaum bekannten Comichelden einige der beliebtesten Figuren des stetig wachsenden Marvel Cinematic Universe (MCU). Er injizierte dem MCU eine zuvor nicht gekannte Dosis Humor und füllte die schrägen, imperfekten Helden mit so viel Leben, dass ihr Schicksal dem Publikum naheging. Teil 3 ist besonders emotional.

"Es sind seine Kinder, sie sind seiner Vorstellung entsprungen", betont Chris Pratt im dpa-Gespräch. Pratt hatte sich mit seinen Co-Stars für den Filmemacher eingesetzt und dem Studio verdeutlicht, dass sie ohne Gunn kein Interesse an einer Fortsetzung hätten. "James versteht sich mit uns allen blind. Er hat alle Figuren maßgeschneidert, damit sie unseren Stärken entsprechen", so Pratt. "Es war von Anfang an sein Werk, und ich bin sehr dankbar, dass es für alle drei Teile sein Werk bleiben durfte."

Obwohl die "Guardians"-Filme an den Gesamtplot des MCU anknüpfen, funktionieren sie autark. Auch Teil 3 ist weitestgehend unabhängig von den anderen 31 Marvel-Blockbustern. Er spielt in seiner eigenen verrückten Welt mit unzähligen kuriosen Figuren. Natürlich ist es von Vorteil, die ersten zwei "Guardians"-Teile und das "Holiday Special" gesehen zu haben. Unbedingt notwendig ist es nicht.

Im Zentrum steht dieses Mal Rocket und dessen tragische Vergangenheit, die das Publikum in etwas zu vielen und leicht kitschigen Rückblicken zu sehen bekommt. Dadurch hat "Guardians Of The Galaxy Vol. 3" ein paar Längen, die den Film auf eine unnötige Laufzeit von zweieinhalb Stunden aufblähen. Trotzdem ist das bunte Spektakel sehr unterhaltsam, amüsiert mit vielen verrückten Ideen und trifft mit einem bewegenden Finale den richtigen Nerv.

Die Außenseitentruppe richtet sich im dritten "Guardians"-Teil in ihrem neuen Zuhause ein. Knowhere ist eine Stadt im Kopf eines toten Celestials, den aus "Eternals" bekannten kosmischen Überwesen. Peter alias Star-Lord leidet unter dem Verlust seiner geliebten Gamora, die nach dem Zeitreisechaos aus "Avengers: Endgame" nicht mehr dieselbe ist, keine Erinnerungen an die Beziehung mit ihm hat und nun zum Verbrechersyndikat von Stakar Ogord (Sylvester Stallone) gehört.

Als Peter seine Trauer gerade wieder einmal im Alkohol ertränkt, greift Adam Warlock (Will Poulter) unvermittelt in Knowhere an. Mit seinem Versuch, Rocket zu entführen, scheitert er, aber der kampferprobte Waschbär wird lebensgefährlich verletzt. Die anderen Guardians machen sich - mit Unterstützung von Gamora - auf den Weg zum High Evolutionary (Chukwudi Iwuji), mit dem Rocket sehr schmerzhafte Erinnerungen verbindet. Der skrupellose Wissenschafter hält sich für einen Gott und hat eine Welt kreiert, die das vermeintlich perfekte Gegenstück zur Erde sein soll. Die Guardians vermuten dort eine Falle, doch ihnen bleibt keine Wahl.

Guardians of the Galaxy Vol. 3 - Die Kritik

Die vermeintlichen Nebenfiguren Mantis (Pom Klementieff) und Drax (Dave Bautista) sorgen für die meisten Lacher und gleichzeitig für einige der emotionalsten und besten Szenen. Der gelernte Theaterschauspieler Chukwudi Iwuji, im Kino bekannt aus "John Wick: Kapitel 2", gibt einen echt fiesen Bösewicht. Will Poulter ist als Warlock ein vielversprechender MCU-Neuzugang, von dem man sicher noch viel sehen wird.

Erneut hat James Gunn seinen Film mit einem krachenden Pop- und Rocksoundtrack der letzten Jahrzehnte unterlegt, den er nach eigener Aussage sehr sorgfältig ausgewählt hat. Weil "Guardians Of The Galaxy Vol. 3" etwas düsterer ist als die Vorgänger, sind kaum fröhliche Discohits dabei. Stattdessen laufen Klassiker von Radiohead, Faith No More und Rainbow, aber auch Earth, Wind & Fire. "Ich schreibe all die Songs ins Drehbuch", erklärt Gunn. "Wenn man einen Kuchen backt, ist die Butter im Teig. Man schmiert sie nicht am Ende oben drauf, wenn der Kuchen fertig ist."

Im Gegensatz zu vielen Superheldenfilmen, die letztlich immer wieder auf die gleiche Formel setzen, ist der dritte "Guardians Of The Galaxy"-Kinofilm eine angenehme Abwechslung. Brancheninsider sprechen von einer drohenden Superheldenmüdigkeit beim Publikum. James Gunn zeigt mit einer guten Story und interessanten Charakteren, dass es nicht so kommen muss. Man darf gespannt auf seinen geplanten "Superman"-Reboot sein. Während man sich bei DC über Gunns Verpflichtung voller Vorfreude die Hände reibt, dürfte man den 56-Jährigen bei Marvel bald vermissen.

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(APA/Red)

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