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Götz Kauffmann: Wiener Original wird 60

Auch er "ein echter Wiener": Der Kabarettist, TV-, Theater- und Filmschauspieler eroberte mit der "Mundl"-Serie und, jüngeren Datums, als Gneisser im "Kaisermühlen-Blues" einen festen Platz am TV-Schirm.

Er spielte zwar nicht den “Mundl” – aber der Schauspieler Götz Kauffmann punktet mit echtem Wiener Schmäh: Als SP-Bezirksrat Gneisser lieferte er sich in der TV-Serie “Kaisermühlen-Blues” gern hitzige Gefechte oder gemeinsame Peinlichkeiten mit seinem VP-Kollegen Schoitl.

Und als Mundls bester Freund Kurti wurde er in der Original-Serie “Ein echter Wiener geht nicht unter” und zuletzt auch im neuen Film “Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga” Teil des “Mundl”-Kults. Am Mittwoch (15.1.) wird Kauffmann 60 Jahre alt.

Geboren wurde Götz Kauffmann am 15. Jänner 1949 in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus als Sohn des bekannten Orgelbaumeisters Johann Kauffmann. Von 1964 bis 1968 absolvierte er eine Orgelbaulehre. 1972 schloss er seine Schauspiel-Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar ab. Anschließend war er bis 1977 am Landestheater Salzburg engagiert. Bereits 1970 startete er seine Fernseh-Tätigkeit.

Mit dem “Echten Wiener” avancierte er in den Siebzigern zum Publikumsliebling. Kauffmann wirkte aber auch in Krimi-Produktionen, der “Alpensaga” von Peter Turrini oder – in den Achtzigern – der Serie “Mozart und Meisel” mit. 1992 erfolgte der Startschuss zum “Kaisermühlen-Blues”. Und auch in “Dolce Vita & Co” war er zu sehen.

Auf das Theater verzichtete Kauffmann jedoch weiterhin nicht. Ab 1977 nahm er immer wieder Engagements am Raimundtheater und am Theater in der Josefstadt an. 1980 spielte er gleich 42 Rollen bei der Wiener Festwochen-Produktion “Die letzten Tage der Menschheit” von Karl Kraus, er war im Volkstheater, bei diversen Sommerfestivals, im Gloria Theater und in der Wiener Kammeroper zu sehen.

Auch seine kabarettistische Ader kam nicht zu kurz. 1980 wurde von ihm in Wien die “Arge Kabarett” gegründet, 1983 folgte sein erstes eigenständiges Programm – “Götz-Zitate”. Seitdem hat Kauffmann im Zug seiner kabarettistischen Tätigkeit immer wieder mit bekannten Autoren zusammengearbeitet, etwa mit Erika Molny, Wolfgang Teuschl oder Werner Schneyder.

Als Filmschauspieler wirkte Kauffmann darüberhinaus 1978 in “Geschichten aus dem Wienerwald” (Regie: Maximilian Schell) mit. 1979 folgte der Streifen “Car-Napping”. Prominent ist nicht nur das Gesicht Kauffmanns, sondern auch seine Stimme. Seit 1980 ist er laufend als Werbesprecher für Rundfunk und Fernsehen sowie als Synchronsprecher tätig.

“Zwischen Kaisermühlen-Blues und Suff”

Dass es im Leben des Schauspielers nicht nur Höhen-, sondern auch Tiefflüge gab, belegt Kauffmann in seinem Buch “Meine Abrechnung. Zwischen Kaisermühlen-Blues und Suff” (Verlag Carl Ueberreuter). Nachzulesen ist dort über Millionenpleiten (1993 und erneut im Jahr 2000 wurden über ihn Konkursverfahren eröffnet), Alkoholexzesse, Depressionen, drei gescheiterte Ehen und einen monatelangen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik.

Der bekennende Freimaurer rechnet in dieser Autobiografie jedoch nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit Kollegen, Wegbegleitern und “sogenannten Freunden” ab.

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