Die Experten diskutierten am Donnerstag im Festspielhaus Bregenz über Anspruch und Realität des leistbaren Wohnens in Vorarlberg. Im Mittelpunkt standen dabei die Knappheit und hohen Preise für Bauland, die Auswirkungen der als Überregulierung und Kostentreiber empfundenen Normen und Baurichtlinien, aber auch die hohen Ansprüche der Vorarlberger an ihren Wohnraum.
Hohe Ansprüche an den Wohnraum
Bei allen Förderungs- und Lenkungsmaßnahmen stünden laut Landesrat Harald Sonderegger drei Zielsetzungen im Vordergrund: Es gehe darum, das Grundbedürfnis nach Wohnen und keine Wunschträume zu erfüllen, dabei die natürlichen Ressourcen weitgehend zu schonen und politische Maßnahmen so zu setzen, dass sie einen möglichst breiten Teil der Gesellschaft erreichen. In dasselbe Horn stößt Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser, die Ansprüche der Vorarlberger an ihren Wohnraum hätten sich die letzten Jahrzehnte verändert. Während vor 40 Jahren jeder Einwohner mit 20 Quadratmeter Wohnfläche auskam, sind es nun im Durchschnitt 40 Quadratmeter. Das gleiche gelte auch bei der Finanzierung: Während man früher alles dem Bau unterordnete und dafür auf anderes verzichtete, müsse Bauen inzwischen aus Sicht der Vorarlberger ohne Verzicht in anderen Bereichen finanzierbar sein. Die Tendenz gehe jedoch gleichzeitig weg vom Einfamilienhaus hin zum verdichteten Wohnbau mit der Eigentumswohnung.
Mehr geförderten Wohnbau
Wolfgang Amann vom Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen sieht in Vorarlberg vor allem auf dem Eigentumsmarkt eklatante Preisentwicklungen in Vorarlberg. Mit mehr gefördertem und dadurch preislich gedeckelten Wohnbau könne man das Angebot verbessern und den Preisdruck auf die Verkäufer verstärken. Gleichzeitig sieht er künftig einen Trend hin zu Miet- statt Eigentumswohnungen. Doch auch die Ansprüche sind ein Thema. “Die Menschen müssen heute für andere Bereiche des Lebens bei weitem nicht mehr so viel ausgeben wie früher”, das so freigewordene Geld fließt in den Wohnbereich. Dadurch werden die Wohnungen immer größer für immer weniger Personen.Viele Faktoren als Preistreiber
Hubert Rhomberg betont, dass die Preisentwicklung von vielen Faktoren abhängt. So mache derzeit allein der Baugrund 25 bis 30 Prozent der Kosten aus und sei damit der wichtigste Preistreiber. Der Anspruch, was leistbar zu sein hat, müsse man in Frage stellen, betont auch Rhomberg. So sei es heute ähnlich schwer wie vor 30 Jahren, leistbaren Wohnraum zu finden, ohne dass man sich eine Zeitlang auf anderes verzichtet. “Es gibt ganz innovative Konzepte, wo man mit weniger Quadratmetern dieselbe Qualität an Wohnen haben kann”, eine Aufwertung des Wohnungsumfeldes und eine Rückentwicklung der Wohnungsgrößen kann sich der Bauherr für die Zukunft vorstellen.Immobilien Forum West
Das Immobilien Forum West findet seit 2009 abwechselnd in Innsbruck und Bregenz statt. Das Immobilien Forum West 2014 wird vom Kommunikationsberatungsunternehmen wikopreventk in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg, Wirtschaftskammer Vorarlberg, Rhomberg Bau, Hypo Landesbank Vorarlberg und Vorarlberger Eigentümervereinigung veranstaltet.
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