Grundmandate bei Salzburg-Wahl unterschiedlich "teuer"

Wie viele Stimmen es braucht, um bei der Landtagswahl in Salzburg in einem der sechs Wahlbezirke ein Grundmandat zu holen hängt letztlich von der Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen bzw. der Wahlbeteiligung ab. Insgesamt werden bei der Salzburg-Wahl 36 Mandate vergeben.
Flachgau mit den meisten Grundmandaten bei Salzburg-Wahl
Die Grundmandate gibt es bei der Salzburg-Wahl in den sechs Wahlkreisen zu holen, die mit den politischen Bezirken im Bundesland ident sind. Die Zahl der Sitze orientiert sich dabei an der Zahl der Einwohner im Wahlkreis. Theoretisch gäbe es im Flachgau zehn Direktmandate zu holen, neun sind es in der Stadt Salzburg, sechs im Pinzgau, fünf im Pongau, vier im Tennengau und zwei im Lungau. Im Schnitt wurden bei vergangenen Landtagswahlen aber meist "nur" 20 bis 25 der insgesamt 36 Sitze über die Wahlkreise vergeben, bei der Salzburg-Wahl im Jahr 2018 waren es 20.
Grundmandat bei Salzburg-Wahl abhängig von abgegebenen gültigen Stimmen
Wie "teuer" ein Sitz bei der Salzburg-Wahl jeweils ist, hängt von der Wahlzahl ab und wird erst am Wahlabend feststehen. Die Wahlzahl ergibt sich aus der Zahl der gültigen Stimmen im Wahlkreis geteilt durch die Zahl der zu vergebenden Mandate. Das heißt zum einen: Je mehr gültige Stimmen, desto höher die Latte. Und zum anderen: Ein Grundmandat kostet nicht in jedem Bezirk gleich viel, sondern erfordert jeweils zwischen zehn Prozent (Flachgau) und 50 Prozent (Lungau) der gültigen Stimmen.
Grundmandat im Lungau bei Salzburg-Wahl zuletzt 1989 erobert
Bei der Landtagswahl im Jahr 2018 waren im Flachgau etwa rund 7.500 gültige Stimmen für ein Mandat nötig, in der Stadt Salzburg waren es 6.150. Im Pinzgau lag die Wahlzahl bei rund 6.800, im Pongau bei über 7.800. Seit der Salzburg-Wahl 1979 ist der Pongau übrigens jener Bezirk, in dem im Vergleich stets die höchste Anzahl an Stimmen für ein Mandat gefordert ist. Im Tennengau kostete das Grundmandat vor fünf Jahren rund 7.250 Stimmen, im kleinsten Wahlkreis, dem Lungau, waren es 5.660. Bei zwei Sitzen, die zur Wahl stehen, müsste man also die Hälfte der gültigen Stimmen für ein Direktmandat auf sich vereinen. Das gelang letztmalig bei der Salzburg-Wahl im Jahr 1989. Im Bezirksvergleich kostete 2018 nach dem Lungau der Sitz in der Landeshauptstadt die wenigsten Stimmen - in der Stadt sind aber nur knapp über 11 Prozent der gültigen Stimmen für das Grundmandat nötig.
Offene Grundmandate werden an Parteien mit mehr als fünf Prozent vergeben
Die nach Zuteilung der Grundmandate noch offenen Landtagssitze werden nach dem d'Hondtschen Verfahren vergeben - an jene Parteien, die Grundmandate geholt haben sowie an jene, die die Fünf-Prozent-Hürde geknackt haben. Bei der Salzburg-Wahl 2018 benötigte man bei 253.396 abgegebenen Stimmen 12.670 "Kreuzerl" für das Überschreiten der Sperrklausel - ein Ziel, das die freiheitliche Abspaltung FPS des ehemaligen FPÖ-Landeschefs Karl Schnell um knapp 1.300 Stimmen versäumte.
Zum Zug kommen dann die Kandidaten und Kandidatinnen, die auf der Landesliste stehen. Bei der Wahl vor fünf Jahren erzielte die ÖVP neun Grundmandate in den Bezirken und sechs Mandate über die Landesliste. Bei der SPÖ waren es fünf Grundmandate und drei Sitze über die Landesliste, bei der FPÖ ebenfalls fünf Grundmandate, aber nur zwei Sitze über die Landesliste. Die Grünen kamen 2018 auf ein Grundmandat in der Stadt Salzburg und auf zwei Sitze über die Landesliste. Die NEOS erreichten kein Grundmandat, aber drei Sitze über die Landesliste.
(APA/Red)
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