Nun ist alles anders: Die Grünen haben am Mittwoch im Gemeinderat dafür votiert, die Vereinigten Bühnen im kommenden Jahr mit 37,1 Mio. Euro auszustatten. Man müsse sich dazu aber nicht verrenken, verteidigte der Grüne Gemeinderat Christoph Chorherr den Sinneswandel.
Er nahm die Debatte über die VBW-Subvention zum Anlass, um dem Plenum von den Erfahrungen in der neuen Rolle als Regierungspartner der SPÖ zu berichten. “Es gibt ein Role-Model Opposition und ein Role-Model Regierung”, erzählte Chorherr. Natürlich hätte man die Zustimmung verweigern und die Vereinigten Bühnen “ausradieren” können. Dann hätte es zwei Musical- und eine Opernbühne weniger gegeben.
Ob das sinnvoll gewesen sei, ist laut Chorherr aber zu bezweifeln. Er habe sich – da Kultur nicht zu seinen Spezialthemen gehöre – informiert: “Das Schöne ist, so eine Regierungsbeteiligung ist ein Lernprogramm der Sonderklasse. Man kommt drauf, dass man früher einen Blödsinn geredet hat.” Weil nämlich: Die Vereinigten Bühnen seien erfolgreich, sowohl mit Musical als auch mit dem Opernhaus.
“Ja, man kann das billiger machen, keine Frage”, gab Chorherr zu bedenken. Man könne natürlich das Orchester einsparen. Das würde jedoch gleichzeitig eine Rückkehr zu prekären Arbeitsplätzen bedeuten. Ob man das wolle, darüber müsse man nachdenken.
Man müsse in einer Regierung Kompromisse eingehen – den Vorwurf, “umgefallen” zu sein, ließ er aber nicht gelten. “Es gibt Sachen, die machen wir, etwa die Wahlrechtsgeschichte”, versprach Chorherr. Man werde sich dafür einsetzen, dass das mehrheitsfördernde Wiener Wahlrecht geändert werde, so wie man es vor der Wahl angekündigt habe. Der Wunsch, den Vereinigten Bühnen Geld wegzunehmen, stehe hingegen nur auf “Platz 7.843” seiner Prioritätenliste.
Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) freute sich über die Zustimmung der Grünen. Er zollte Chorherr Anerkennung für dessen Ausführungen – vergaß aber auch nicht darauf hinzuweisen, dass die Stadt seit Jahren versuche, den Erfolg der Vereinigten Bühnen zu kommunizieren.
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