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Grüne: Noch keine Entscheidungsgrundlage vorhanden

Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli sieht noch keine Grundlage für eine Entscheidung zur Bewerbung für die Kulturhauptstadt 2024
Landtagsabgeordnete Nina Tomaselli sieht noch keine Grundlage für eine Entscheidung zur Bewerbung für die Kulturhauptstadt 2024 ©VN
Nach der heutigen Debatte im Kulturausschuss des Landtages sieht die Kultursprecherin der Vorarlberger Grünen, Nina Tomaselli, die Bemühungen um eine Bewerbung skeptisch: "Vor der Kulturhauptstadt hängt noch dichter Nebel." Unterschiedliche Beteiligte hätten unterschiedliche Ziele, es sei somit noch ein intensiver Klärungsprozess nötig.

Drei der vier Bürgermeister der Bewerberstädte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Hohenems waren der Einladung in den Kulturausschuss nicht gefolgt. Laut der Landtagsabgeordneten ein Indiz dafür, “dass die Suppe noch reichlich dünn ist.” Die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt müsse auf Basis einer präzisen Konzeption und einer gemeinsamen politischen Verständigung zwischen Städten, Land und dem Kulturbereich erfolgen. Dies sei im Moment jedoch noch nicht zu erkennen. Insgesamt sei die europäische Dimension der Bewerbung, mithin wichtigstes Kriterium einer erfolgreichen Bewerbung, vollkommen nebulös.

Kern der europäischen Identität müss sichtbar sein

Diese Dimension müsse den Kern der europäischen Identität darstellen, welche für Tomaselli die Menschenrechte und ein grenzeloser Wirtschafts- und Lebensraum darstellen: “Doch gerade in diesem Moment erleben wir, wie Menscherechte ab- und Gerenzzäune aufgebaut werden.” Damit müsse sich die Kulturdebatte ganz zentral auseinandersetzen, andernfalls bestehe die Gefahr, dass sich Kunst und Kultur zur Behübschung einer Reise in die Vergangenheit missbrauchen lässt.

Ob das Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt den Wunsch der Rheintalstädte, besser und enger in den Bereichen Stadtentwicklung, Naturräume und Raumplanung zusammenzuarbeiten, erfüllt, kann Tomaselli nicht beurteilen. Wünschenswert wäre es, die Antwort stehe jedoch auf einem anderen Papier. “Das selbstverursachte Kirchturmdenken und Konkurrenzverhalten zwischen den Städten kann die beste Kulturpolitik nicht kompensieren.”

 

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