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Gruber versus Maier

Das Duell um das vierte und letzte ÖSV-Ticket für die Abfahrt am Samstag wird zu einem heißen Duell zwischen Christoph Gruber und Hermann Maier.

Das stand nach dem ersten WM-Abfahrts-Training der Herren am Mittwoch in Aare fest. Gruber, am Dienstag im Super G Vierter, stellte einmal mehr seine tolle Form unter Beweis und markierte Bestzeit, der bei Großereignissen jedoch weitaus erfahrenere und erfolgreichere Maier wurde mit nur 0,29 Sekunden Rückstand Vierter.

Für die ebenfalls in Frage gekommenen Hans Grugger (10. im Training), Klaus Kröll (13.) und Andreas Buder (19.) dürfte die WM hingegen ohne Renneinsatz auch schon wieder zu Ende sein. „Ich möchte nicht in der Haut der Trainer stecken“, meinte auch Fixstarter Michael Walchhofer vor der kniffligen Entscheidung von Herrenchef Toni Giger und Co. Was die Aussagekraft des Trainings jedoch schmälert, ist die Tatsache, dass es speziell im oberen Abschnitt kräftigen und unregelmäßigen Wind gab.

„Ich wollte eine lockere Fahrt hinlegen und zeigen, dass ich schnell bin. Das ist mir gelungen“, sagte Gruber. „Die Form stimmt, das Material passt auch, ich hab’ meinen Teil erfüllt. Auf alles weitere habe ich jetzt keinen Einfluss mehr. Da wir hier nur ein Training hatten, lässt für die Trainer auf jeden Fall jede Menge Interpretationsspielraum“, fügte der Tiroler hinzu.

Maier bezeichnete seine Fahrt als „ganz in Ordnung“. „Oben war es aber sehr, sehr windig. Es ist sehr schwer, aus diesem Training Schlüsse zu ziehen“, betonte der Salzburger, der dann im unteren, windloseren Teil schneller als Gruber war. Maier gab sich recht zuversichtlich: „Es schaut nicht so schlecht aus. Schließlich war ich in dieser Saison schon dreimal in den Top 10.“

Der von Chefcoach Giger schon oft erwähnte Faktor „Saison-Vorleistungen“ spricht neben der Erfahrung und dem „großen Namen“ ebenfalls deutlich für Maier. Der Salzburger hat Plätze 6, 8 und 9 erreicht, Grubers drei beste Abfahrtsresultate waren die Ränge 7, 12 und 20.

Für Kröll, Grugger und Buder dürfte das Abenteuer Aare hingegen ohne Renneinsatz zu Ende gehen. „Ein Urlaub war’s nicht. Das wäre viel schöner gewesen“, konnte Kröll dennoch ein wenig schmunzeln.

Der Schweizer Bruno Kernen, am Dienstag Dritter im Super G, war nach dem Training wenig begeistert: „Langweilig. Das hat mit einem klassischen Abfahrts-Charakter nichts mehr zu tun.“ Das sieht der weit weniger Speed-erfahrene Rainer Schönfelder hingegen ganz anders. „Mir taugt die Abfahrt, weil ich mich von der Geschwindigkeit her nicht so überwinden muss.“ Der Kärntner muss auf Grund seines Blutergusses im rechten Bein nach wie vor Schmerzmittel (Voltaren) schlucken.

Das Mittwoch-Training wurde übrigens zum Marathon. Auf Grund der Kombi-Starter jagten nicht weniger als 95 Läufer über die Piste, der letzte Athlet schwang erst gegen 15 Uhr, also kurz vor Einbruch der Dunkelheit, ab.

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