Großübung der Polizei in Nenzing: Realistische Einsatzszenarien bei Liebherr

Über 100 Polizisten und auch Polizeischüler sowie Mitarbeiter von Liebherr waren daran beteiligt.

Zusammenarbeit zwischen Polizei, Liebherr und Rotem Kreuz
"Wir sind heute hier bei der Sonderlagenübung, die wir jedes Jahr durchführen. Heuer für die Firma Liebherr in Kooperation", erklärte Christian Bihlmayer, Leiter der Einsatzabteilung der Landespolizei Vorarlberg.
Das Unternehmen Liebherr stellte für die Übung seine Werkshalle, den Bürokomplex und das Parkhaus zur Verfügung. Diese Kooperation ermögliche es, an Orten zu trainieren, die im regulären Polizeialltag nicht zugänglich seien. "Das bringt für uns den Vorteil, an Übungsorten zu trainieren, die sonst nicht zugänglich sind", so Bihlmayer weiter.

Neben der Polizei waren auch das Rote Kreuz und die Betriebsfeuerwehr Liebherr in die Übung eingebunden. Die Mitarbeitenden des Roten Kreuzes übernahmen unter anderem die realistische Darstellung von Verletzungen, um das Szenario möglichst lebensecht zu gestalten.
Komplexe Szenarien für den Ernstfall
Im Laufe des Tages wurden mehrere Einsatzlagen simuliert. Insgesamt 100 Polizistinnen und Polizisten waren beteiligt, dazu 400 Mitarbeitende der Firma Liebherr, die in die Evakuierungsübungen eingebunden wurden.

Trainiert wurden Szenarien mit bewaffneten Tätern und Gefahrenlagen, die eine schnelle und koordinierte Reaktion erfordern. "Das heißt, wir haben Szenarien, wo sich Täter mit Schusswaffen und Messer ausgestattet haben", schilderte Bihlmayer. In einem weiteren Übungsteil wurde ein Fahrzeugbrand inszeniert, bei dem die Zusammenarbeit mit der Betriebsfeuerwehr getestet wurde.

Ein weiteres Szenario befasste sich mit einer Bedrohung durch ehemalige Mitarbeitende, die sich unbefugt Zugang zum Gelände verschafft hatten. Auch in dieser Lage mussten Polizei und Betriebseinheiten koordiniert reagieren, um das simulierte Chaos unter Kontrolle zu bringen.

Aufwendige Vorbereitung und logistische Herausforderung
Die jährliche Durchführung solcher Großübungen hat laut Bihlmayer vor allem logistische Gründe. "Der Aufwand, so eine Übung abzuhalten, ist sehr groß und bedarf einer großen Vorbereitung", betonte er.
Ziel sei es, die über das Jahr hinweg trainierten Teilaspekte in einer realitätsnahen Gesamtlage zu verknüpfen. "Es ist sehr wichtig, so eine Großübung abzuhalten, damit auch die kleineren Elemente, die über das Jahr trainiert werden, zusammengesetzt werden können", so der Leiter den Einsatzabteilung weiter.

Ein besonderer Anlass für die Wahl des Übungsortes habe nicht bestanden – vielmehr sei das Angebot von Liebherr, das Betriebsgelände zur Verfügung zu stellen, ein willkommener Rahmen gewesen. Die kompakte Struktur des Areals ermögliche zudem, verschiedene Lagen auf engem Raum zu trainieren.
Realitätsnahe Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg
Die Polizei Vorarlberg betonte, dass Übungen wie jene in Nenzing eine zentrale Rolle in der Einsatzvorbereitung spielen. Nur durch regelmäßiges, praxisnahes Training könne gewährleistet werden, dass die Einsatzkräfte im Ernstfall rasch, sicher und abgestimmt handeln.
Bihlmayer fasste zusammen: "Wir machen das einmal jährlich, und es ist jedes Mal eine wertvolle Gelegenheit, unser Zusammenspiel in Extremsituationen zu verbessern."
Die Übung dauert noch bis Donnerstag Abend an.

(VOL.AT)
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