Die teilweise heftigen Schneefälle führten in den vergangenen Tagen österreichweit zu zahlreichen Unfällen in einigen Fällen waren Sommerreifen die Ursache. In Linz überschlug sich beispielsweise am Wochenende ein Pkw mit Sommerreifen, nachdem das Fahrzeug ins Schleudern geraten war. Die beiden Insassen wurden schwer verletzt. Um das Risiko derartiger Unfälle zu verringern, gilt in Österreich von 1. November bis 15. April die situative Winterausrüstungspflicht, das heißt bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Schnee, Matsch oder Glatteis müssen entweder Winterreifen montiert oder Sommerreifen mit Schneeketten versehen werden.
KfV-Winterreifenerhebung
Das KfV nahm die Umsteckmoral der Österreicher genauer unter die Lupe mit einem erfreulichen Ergebnis: 93 Prozent der insgesamt 2.800 Fahrzeuge, die Ende November hinsichtlich ihrer Reifenart erhoben wurden, waren mit Winterreifen ausgestattet, ein Prozent hatte Spikereifen. In Vorarlberg waren 86 Prozent der Fahrzeuge mit Winterreifen ausgestattet. Dennoch hatten sechs Prozent der österreichischen und 14 Prozent der Vorarlberger Fahrzeuge noch Sommerreifen und das zu einer Zeit, wo es in vielen Teilen Österreichs bereits schneite. Das KfV empfiehlt im Zeitraum 1. November bis 15. April jedenfalls Winterreifen zu montieren und nicht auf die ersten winterlich interpretierbaren Wetterumständen zu warten, sagt Martin Pfanner, Leiter der Landesstelle Vorarlberg im KfV.
Schneeflocken-Symbol als Qualitätskriterium
Beim Kauf von Winterreifen sollte man unbedingt auf das Schneeflocken-Symbol achten. Denn für die bekannte Kennzeichnung M+S (Matsch und Schnee) gibt es in Österreich keine einheitliche Definition oder ein Testverfahren. Das Schneeflocken-Symbol hingegen kennzeichnet Reifen, die einem standardisiertem Verfahren standhalten (Traktionstest). 87 Prozent der erhobenen Fahrzeuge in Vorarlberg waren es sogar 89 Prozent hatten Winterreifen mit Schneeflocken-Symbol. Es gilt jedoch auch die Profiltiefe zu beachten nur Reifen mit einer Profiltiefe von mindestens vier Millimetern gelten als Winterreifen. Neuwertige Winterreifen haben, je nach Modell, eine Profiltiefe von acht bis zehn Millimetern, so Pfanner. Größe Profiltiefe heißt mehr Haftung und dadurch verkürzter Bremsweg gegenüber Reifen, die nur die Mindestprofiltiefe aufweisen.
Schneefahrbahn: Halbe Geschwindigkeit, doppelter Sicherheitsabstand
Neben der entsprechenden Winterausrüstung muss auch die eigene Fahrweise an die Fahrbahnverhältnisse angepasst werden. Abrupte Bewegungen des Fahrzeugs wie schnelles Lenken oder starkes Bremsen sollten vermieden werden. Auf Schneefahrbahnen gilt es, die Geschwindigkeit zu halbieren und den Sicherheitsabstand zu verdoppeln im Vergleich zu trockener Fahrbahn, auf Eis sollte die Geschwindigkeit auf ein Viertel zurückgenommen und der Abstand zum Vordermann verdreifacht werden. Winterliche Straßenverhältnisse wie Schnee oder Glatteis stellen erhöhte Anforderungen an den Lenker und sollten nicht unterschätzt werden, betont Pfanner. Der Anhalteweg verlängert sich bei Schnee auf das Vierfache, bei Glatteis mindestens um das Zehnfache.
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