Einer Einladung zu einer Informationsveranstaltung am Mittwoch, 18. Februar 2015, im ehemaligen Krankenhaus Gaisbühel folgten annähernd 200 Gäste, so dass der Saal aus allen Nähten platzte. Kurzfristig wurden noch weitere Stühle organisiert, sodass fast alle einen Sitzplatz fanden.
50 Mio Flüchtlinge weltweit
Bürgermeister Michael Tinkhauser aus Bludesch und Bürgermeisterin Gabriele Mähr aus Schlins waren ebenso anwesend wie Caritasdirektor Peter Klinger. Klinger berichtete von der großen Herausforderung, im Dezember und Januar etwa 400 neue Plätze einzurichten, um auf die derzeit hohe Flüchtlingsanzahl zu reagieren. „Weltweit gibt es derzeit etwa 50 Millionen Flüchtlinge, so viele wie noch nie seit dem zweiten Weltkrieg“, erklärte Klinger unter Berufung auf Zahlen des UN-Flüchtlingsrats. Er gab einen kurzen Überblick über die lange Tradition der Flüchtlingshilfe in Vorarlberg von den vielen ungarischen Flüchtlingen in den fünfziger Jahren über den Prager Frühling bis hin zu den kroatischen Flüchtlingen und den Bootsflüchtlingen aus Vietnam. Vor allem betonte er: „Flüchtlinge sind Menschen. Ich lade ein, sich ihnen zu öffnen.“
Vorarlberg erfüllt Quote
Der Fachbereichsleiter Flüchtlings- und Migrantenhilfe, Martin Fellacher, gab einen Überblick über die aktuelle Situation. Derzeit sind knapp 1.500 Flüchtlinge in Vorarlberg, etwa vier Prozent der Flüchtlinge in Österreich. Die Quote wird damit erfüllt. Mit der Aufnahme sei aber noch längst nicht alles erledigt, die Arbeit fange damit erst an. Die vielfältigen Aufgaben reichen von Beratung und Hilfe im Alltag und von der Nachbarschaftshilfe bis zur Alphabetisierung. Freiwillige Mithilfe, etwa in Form von angebotenen Deutschkursen oder Sprachencafés, sei sehr erwünscht. Es soll ein Beirat installiert werden, der die freiwillige Hilfe mit den Mitarbeitern korrigiert.
Kompetentes Team
Ein multiprofessionelles, mehrsprachiges Team an Mitarbeitern kümmert sich um die Flüchtlinge vor Ort. MA Theresa Hutter, Mag. Dr. Annette Schwärzler, Mag. Dr. Margot Pires und Mag. Matthias Amann sind Experten in Sozialarbeit, Gesundheit, Ethnologie sowie Politik und Kommunikation.
Bürger bieten Mithilfe
Die anschließenden Fragen drehten sich vor allem um Möglichkeiten konkreter Mithilfe. Kinderspielzeug, Kinder- und Winterkleidung sowie Schuhe wurden angeboten. Vor allem Männersachen sind gefragt: „Etwa 10 Prozent Männerschuhe stehen einem Flüchtlingsanteil von etwa 90 Prozent Männern gegenüber“, beschreibt Fellacher das Dilemma. Auch der Bedarf an Fahrrädern und Kinderwagen ist groß. „Die Gemeinde Bludesch steht gerne zum Informationsaustausch zur Verfügung“, erklärte Tinkhauser.
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