Großer Schlag gegen illegalen Zigarettenhandel in Italien

Außerdem wurden 538 Millionen Einzelteile, darunter Filter und Zigarettenpapier, sichergestellt. Den Ermittlern zufolge wurden mindestens 35 Millionen Zigarettenschachteln produziert - mit einem potenziellen Gewinn von 175 Millionen Euro. Dabei wurden 112 Millionen Euro an nicht gezahlten Verbrauchssteuern und 28 Millionen Euro an hinterzogener Mehrwertsteuer festgestellt.
Auch Menschenhandel und Zwangsarbeit vorgeworfen
Den Festgenommenen aus der Ukraine, Rumänien und Moldau wird nicht nur Tabakschmuggel vorgeworfen, sondern auch Menschenhandel, Zwangsarbeit, Ausbeutung und illegale Arbeitsvermittlung, berichtete die Polizei. Die Fabriken waren gut getarnt in Industriegebieten nahe Turin untergebracht und mit teuren Maschinen sowie technischer Ausstattung versehen.
Die Anlagen wurden mit Stromaggregaten betrieben, um hohen Stromverbrauch zu vermeiden, der auf intensive Maschinenaktivität hätte hinweisen können. Die Fenster waren verdunkelt, die Innenräume nur künstlich beleuchtet. Dort wurden osteuropäische Arbeitskräfte unter prekären Bedingungen untergebracht - ohne Sicherheitsvorkehrungen, mit ausbeuterischen Arbeitszeiten und ohne jegliche Schutzrechte, berichtete die Polizei. Die Arbeiter wurden de facto in den Fabriken eingesperrt und zu schweren Schichten ohne Pause gezwungen.
48.000 Packungen pro Tag hergestellt
Gutachter schätzen, dass jede Produktionslinie bis zu 48.000 Zigarettenpackungen pro Tag herstellen konnte - was insgesamt einen illegalen Absatz von mindestens 35 Millionen Packungen bzw. 700 Tonnen Produkt bedeutet. Das sichergestellte Material wurde vernichtet.
In Italien floriert die illegale Zigarettenproduktion. Ende September war in der Nähe der Stadt Frosinone südlich von Rom die größte jemals in Italien entdeckte illegale Zigarettenfabrik beschlagnahmt worden. 300 Tonnen illegal hergestellte Zigaretten wurden beschlagnahmt. Das gilt als die größte bisher in Italien sichergestellte Menge. Eine Person wurde festgenommen und mehrere Anzeigen wegen schweren Schmuggels erstattet. Den Ermittlungen zufolge wurden rund 600 Millionen Euro an Steuern hinterzogen.
(APA)
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