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Großer Drogenprozess am Freitag in Feldkirch

Der Prozess beginnt am Freitag um 8.45 Uhr und ist bis 15 Uhr anberaumt.
Der Prozess beginnt am Freitag um 8.45 Uhr und ist bis 15 Uhr anberaumt. ©VOL.AT/Paulitsch
Kriminelles Trio soll gut organisiert in Vorarlberg lukrative Cannabisplantagen betrieben haben.

von Christiane Eckert

Am 13. Jänner wurde in Feldkirch eine 29-jährige "Hanfgärtnerin" zu einem Jahr unbedingter sowie zwei Jahren bedingter Haft verurteilt. Die Frau – das war bereits damals klar - war jedoch nur ein kleines Rädchen im Gefüge einer großen Organisation. Am Freitag steht ein Trio vor Gericht, das im Hintergrund agierte. Vor allem zwei der drei Angeklagten sollen in führender Rolle tätig gewesen sein. Drahtzieher seien, so die Anklage, ein 34-jähriger Angestellter sowie ein 31-jähriger Lagerarbeiter. Mindestens zwei der drei Angeklagten sind zur Zeit in der Justizanstalt in Haft. Der "Dritte im Bunde" ist ein 44-jähriger Deutscher, er soll bei der Ernte von 73 Kilo Marihuana geholfen haben.

Gut getarnt

In Dornbirn, Nüziders, Lustenau sollen immer wieder im Zeitraum von 2018 bis 2020 Objekte für illegalen Drogenanbau angemietet worden sein. Erntehelfer wurden angeworben. Bei dem Geschäftsmodell wurde laut Staatsanwaltschaft darauf geachtet, dass es bezüglich des Marihuanas nie zu Lieferengpässen kam. War eine Anlage abgeerntet, war bereits die nächste parat. Insgesamt ist die Rede von erzeugten 225 Kilogramm Mariuhana. Weitergegeben wurden angeblich 147 Kilo, 914 Cannabispflanzen wuchsen vor sich hin und zu guter Letzt soll die geschäftstüchtige Gruppierung gekonnt Strom für den Betrieb der Indooranlagen abgezweigt haben. Praktisch, dass der Erstangeklagte eigentlich gelernter Elektriker ist. Den Illwerken VKW AG entstand durch den "Stromklau" nach eigenen Angaben ein Schaden von über 37.000 Euro. Die Sache mit dem Strom soll zum einen aus Energiespargründen, zum anderen zur Verwirrung eingefädelt worden sein.

Gut verdient

Die Staatsanwaltschaft hat gerechnet: Auf Grund von handschriftlichen Aufzeichnungen sollen bei der Weitergabe von 147 Kilo Marihuana mindestens 558.600 Euro erwirtschaftet worden sein. 85 Prozent dieses Umsatzes sollen Reingewinn gewesen sein. Dieser soll zwischen Erst- und Zweitangeklagten je zur Hälfte aufgeteilt worden sein.

Der Prozess unter dem Vorsitz von Richter Andreas Böhler beginnt am Freitag um 8.45 Uhr und ist bis 15 Uhr anberaumt.

(VOL.AT)

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