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Große Pläne für den Weiler Bassig

Schon jetzt läuft der Wohnbau in Bassig
Schon jetzt läuft der Wohnbau in Bassig ©Christof Egle
Gemeinde Dünserberg plant Ortsteilentwicklung – Wohnbau soll aktiv forciert werden

Dünserberg. Mit aktuell 146 Bewohnern (Stand März 2021) ist Dünserberg derzeit die bevölkerungstechnisch kleinste Gemeinde Vorarlbergs, ein Umstand, der sich künftig bald verändern könnte. So laufen in der Gemeindestube die Vorbereitungen für ein Quartiersentwicklungskonzept für den Ortsteil Bassig. Derzeit leben dort auf den grob umrissenen zwei bis drei Hektar Fläche etwas mehr als 50 Menschen, im Zuge der Umsetzung des Zukunftsprojekts könnten bzw. sollen es dann deutlich mehr werden.

Entsiedelung entgegenwirken

Schon jetzt läuft sehr aktiv der Wohnbau, neben vier Einfamilienhäusern wird aktuell ebenfalls die erste Dünserberger Mehrparteienanlage mit geplant sechs Einheiten errichtet. Die Gemeinde hat nun zur Steuerung und zur vorwegnehmenden Beseitigung von Konflikten im Zuge von Bauarbeiten ein Entwicklungskonzept ausgeschrieben, dass dann verbindlich für Anrainer und Gemeinde alle Ansprüche des Weilers kanalisieren soll. „Es geht vorrangig um hohe Wohnqualität und um eine behutsame Verdichtung im ländlichen Raum und mit ländlichen Ansprüchen“, stellt Bürgermeister Walter Rauch die Eckpfeiler in den Mittelpunkt. Seitens der Gemeinde sei es mehr als höchste Zeit künftigen Zuzug zu forcieren, ansonsten drohe wie anderenorts durchaus eine Entsiedelung der Gemeinde Richtung Tal, sagt Rauch weiter. Bassig eigene sich laut Bürgermeister aufgrund seiner Lage perfekt für eine Ortsteilentwicklung, die mit den beiden bäuerlichen Direktversorgern Walter Sohm oberhalb, sowie Armin Rauch unterhalb zum einen räumlich begrenzt und zum anderen auch bestens versorgt ist.

Gespräche und Bürgerbeteiligung

Nach der Vergabe der Konzeptstudie sollen als erstes Einzelgespräche mit den derzeitigen Anrainern erfolgen, noch vor den Sommerferien dann daraus eine Diskussionsgrundlage entstehen und in einer ersten Bürgerversammlung besprochen werden. Einige Schwerpunkte stehen dabei aber schon jetzt fest. Auf einem gemeindeeigenen von oben und unten durchlässigen Grundstück angrenzend an das neue Mehrparteienhaus wird ein Spielplatz und eine Begegnungszone entstehen, an dem sich neben der Gemeinde auch der Bauträger des Hauses beteiligen wird. Die erschließende Gemeindestraße wird als Wohn – und Begegnungsstraße ausgeführt, auf dieser dann auch ein klimafreundliches Beleuchtungskonzept entstehen, welches dann auch schrittweise auf den Rest der Gemeinde umgelegt werden soll.

Lösung für L73 erarbeiten

Im Zentrum der Pläne steht auch die Landestraße L73. Hier soll eine Verkehrslösung in Zusammenarbeit mit dem Land – erste Kontakte diesbezüglich hat es bereits gegeben – erarbeitet werden. Der Ausflugsverkehr soll nicht verhindert, aber mehr gesteuert und der nichtmotorisierte Verkehr eine Aufwertung erfahren. In welcher Form – angedacht sind unter anderem ein Gehsteig, eine Tempobeschränkung, oder etwa eine Pförtnerlösung – ist derzeit noch offen. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern dazu, signalisieren aber bereits jetzt eine machbare Lösung diesbezüglich.

“Gute Portiona Aufgeschlossenheit”

Zum Ziel gesetzt hat man sich in Dünserberg, dass der Generalplan Bassig bis Herbst stehen soll und dann auch schrittweise umgesetzt wird. Um die derzeitigen Anrainer schon vorab nicht nervös zu machen hat Bürgermeister Walter Rauch dazu aber schon jetzt eine Botschaft: „Wir sind eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinde, die jahrhundertealten Grundsätze wie etwa den behutsamen Umgang mit Grund und Boden und das enge Miteinander in unserem kleinen überschaubaren Dünserberg werden wir sicher nicht verändern, trotzdem sollen Möglichkeiten für junge Familien und für neue Bewohner geschaffen werden. Ich denke das lässt sich mit einer Portion Aufgeschlossenheit gut unter einen Hut bringen.“ CEG

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