Der um sein Amt kämpfende Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat es sich am heutigen Dienstagvormittag nicht nehmen lassen, den chinesischen Parlamentspräsidenten Li Zhanshu im Bundeskanzleramt zu empfangen. “Es ist eine große Freude”, sagte Kurz zum Auftakt des Delegationsgesprächs mit dem Nummer drei des Politbüros der chinesischen Kommunistischen Partei.
Wien: Kurz traff chinesischen Parlamentspräsidenten
Kurz bedankte sich beim Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des chinesischen Volkskongresses auch für die Gastfreundschaft anlässlich seines China-Besuchs Ende April, in dessen Rahmen der Kanzler auch Präsident Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang getroffen hat.
Wie der Kanzler anschließend auf Twitter mitteilte, sei es bei dem Treffen über die “exzellenten bilateralen Beziehungen zwischen den Staaten und die Aussichten für die weitere Kooperation” gegangen. “Wir freuen uns, die gute Arbeit aufrecht zu erhalten”, hieß es in einem weiteren Tweet auf Englisch, veröffentlicht gut eine Stunde vor dem nächsten Termin des Kanzlers bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Twitter: In Kommentaren wird Rücktritt gefordert
Der erste Kommentar unter dem Tweet des Kanzlers lautete “Rücktritt”, auch in zahlreichen weiteren Kommentaren wurden Anspielungen auf die Regierungskrise gemacht. So wurde Kurz ironisch empfohlen, doch das Thema Menschenrechte zu erwähnen. Die chinesischen Gesprächspartner würden das ohnehin nicht mitbekommen, weil sie “immer noch über #Strachevideo lachen”.
Li war für die offizielle Übergabe des Pandamännchens Yuan Yuan an den Tiergarten Schönbrunn nach Wien gekommen. Wegen einer ÖVP-Parteisitzung aufgrund der Regierungskrise hatte der Kanzler am gestrigen Montag nicht an der Übergabe teilnehmen können, anders als Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Dieser hatte die Nummer drei des chinesischen Staates auch in der Hofburg empfangen.
(APA/Red)
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