Die Luftaufnahmen am Montag zeigten ein völlig leeres Gebäude ohne Dach, während die Außenwände noch stehen geblieben waren. Rund 20 Millionen Exponate sind vermutlich für immer verloren. Doch schon vor dem Großbrand war bekannt, dass das Museum in einem kritischen Zustand war, da das Geld für die Instandhaltung des Baus fehlte. Der brasilianische Kultusminister Sergio Leitao besuchte am Montag die Ruine:
“Ich denke, es ist wichtig, dass es eine Klärung gibt, was die Ursachen des Feuers gewesen ist. Und zu diesem Zeitpunkt widmet sich die Bundespolizei bereits dieser Aufgabe. Wir müssen ganz genau wissen, was passiert ist und was dieses Feuer verursacht hat. Danach wird es erst möglich sein, zu klären, was genau passiert ist und wer verantwortlich ist.”
Der Großbrand in dem Gebäude war am Sonntagabend ausgebrochen. Das historische Nationalmuseum war zu dem Zeitpunkt für das Publikum bereits geschlossen. Verletzte gab es laut offiziellen Angaben keine. Die Feuerwehr konnte den Brand erst in den frühen Morgenstunden unter Kontrolle bringen.
Wut und Trauer nach Museumsbrand
Nach dem verheerenden Feuer im brasilianischen Nationalmuseum in Rio de Janeiro haben zahlreiche Menschen gegen den mangelhaften Brandschutz in dem historischen Gebäude protestiert. Sie kritisierten, dass die Regierung von Präsident Michel Temer das historische Vermächtnis des südamerikanischen Landes nicht ausreichend beschützt habe.
“Weg mit Temer, weg mit Temer”, skandierten die Demonstranten am Montag vor der Ruine des völlig ausgebrannten Gebäudes. Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen die protestierenden Menschen vor.
Kaiserpalast fast völlig zerstört
In dem ältesten Museum Brasiliens war am Sonntagabend Feuer ausgebrochen und hatte den früheren Kaiserpalast fast völlig zerstört. Experten befürchteten, dass fast alle der rund 20 Millionen Ausstellungsstücke vernichtet wurden. Der mangelhafte Brandschutz des Hauses stand schon seit längerem in der Kritik.
Vor der Absperrung der Ruine saß ein Mitarbeiter des Museums und weinte. Eine Studentin sagte: “Wir haben unser kulturelles Gedächtnis verloren”. Eine Demonstrantin führte für ihren Protest das berühmte Fossil “Luzia” aus dem Fundus des Museums ins Felde. “Luzia hat 13.000 Jahre in der Natur überlebt, aber kein halbes Jahrhundert in den Händen der Regierung”, war auf ihrem Plakat zu lesen.
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