Größte Doping-Skandale in der Geschichte der Tour de France
1959: Der französische Zoll beschlagnahmt Tabletten für den zweifachen Bergkönig Charly Gaul aus Luxemburg. Es waren leistungssteigernde Produkte, Tour-Ärzte fordern schon damals Doping-Kontrollen.
1967: Ein Jahr nach der Einführung erster Doping-Kontrollen kollabiert der Engländer Tom Simpson am Freitag, 13. Juli, auf dem Anstieg zum Mount Ventoux und stirbt. In seiner Trikottasche werden Röhrchen mit Amphetaminen gefunden.
1969: Tour-Sieger Eddy Merckx soll von Tour-Arzt Lucien Maigre Doping-Mittel erhalten haben, was Letzterer jedoch bestreitet. Erst Jahre später wird bekannt, dass Merckx häufig Kortison benutzt hat.
1978: Michel Pollentier wird ausgeschlossen, nachdem er in Alpe d’Huez die Gesamtführung erobert hat. Der Belgier wird dabei ertappt, wie er einen Dopingtest mit einer Plastikflasche manipulieren will.
1988: Pedro Delgado werden Mittel nachgewiesen, die Doping verschleiern. Diese stehen zum damaligen Zeitpunkt noch nicht auf der verbotenen Liste des Radsport-Weltverbandes (UCI), aber auf jener des IOC. Der Spanier gewinnt die Tour, erst 15 Tage später werden die Mittel auch von der UCI verboten.
1991: Das komplette niederländische PDM-Team wird wegen einer Lebensmittelvergiftung von der Tour zurückgezogen. Fünf Jahre später gibt der Deutsche Uwe Raab zu, dass es an einem unsachgemäß gelagerten Doping-Präparat gelegen hatte.
1996: Sieger Bjarne Riis wird nach einem Dopinggeständnis 2007 nachträglich aus der Siegerliste gestrichen. Der Däne, aktuell Teamchef bei Saxo Bank, gab zu, von 1993 bis 1998 regelmäßig mit EPO betrogen zu haben.
1998: Eine Zäsur in der Tour-Geschichte. Beim Festina-Masseur Willy Voet werden 400 Ampullen EPO gefunden. Der Rennstall um Bergkönig Richard Virenque wird komplett von der Tour ausgeschlossen. Der Skandal weitet sich auf die Teams TVM und Once aus.
2002: Edita Rumsas, die Frau des Tour-Dritten Raimondas Rumsas, wird am letzten Tag an der Grenze nach Italien gestoppt und mit erheblichen Mengen von EPO, Anabolika und Aufputschmitteln im Auto festgenommen. Ihr Mann setzt sich nach Ende der Tour nach Italien ab.
2004: Das spanische Kelme-Team wird nach Vorwürfen des Blutdopings im Vorfeld der Tour ausgeschlossen. Unmittelbar vor Tour-Start folgt der später geständige Zeitfahr-Weltmeister David Millar wegen EPO-Verdachts.
2006: Die Favoriten Jan Ullrich und Ivan Basso werden zwei Tage vor Tour-Start ausgeschlossen, weil sie wie Dutzende weitere Profis auf einer Liste spanischer Dopingfahnder zu finden sind. Gesamtsieger Floyd Landis wird des Testosteron-Dopings überführt, der Titel wird dem US-Amerikaner aberkannt.
2007: Doping beherrscht die Tour. Der überlegen führende Däne Michael Rasmussen wird aus der Rundfahrt genommen, weil er mehrfach der Meldepflicht nicht nachgekommen ist. Das Team Astana zieht sich nach einem positiven Test des Kasachen Alexander Winokurow von der Tour zurück.
2008: Der Österreicher Bernhard Kohl wird nach Platz drei und dem Gewinn des Bergtrikots nachträglich als Dopingbetrüger entlarvt. Nach Aberkennung seiner Erfolge beendet er seine Karriere. Mehreren Fahrern, darunter Mitfavorit Riccardo Ricco aus Italien, wird wie Kohl der Missbrauch des EPO-Derivats CERA nachgewiesen.
2010: Sieger Alberto Contador wird sein dritter Tour-Titel nach eineinhalbjährigem Rechtsstreit im Februar 2012 aberkannt, weil er einen in geringer Menge positiven Test auf das Kälbermastmittel Clenbuterol abgegeben hat. Der Spanier wird auch mit Blutdoping in Verbindung gebracht.
2012: Rekordsieger Lance Armstrong werden alle seine sieben Titel (1999-2005) bei der Frankreich-Rundfahrt aberkannt. Dem US-Amerikaner wird jahrelanges, systematisches Doping nachgewiesen. Auch seine Teamkollegen bei US Postal bzw. Discovery Channel soll Armstrong zum Betrug genötigt haben. Das belegen mehr als 1.000-seitige Ermittlungsakten der US-Anti-Doping-Agentur (USADA).
(APA)
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