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Großbrand in der Berliner Philharmonie

Die Ursache für den Brand der Berliner Philharmonie sind wahrscheinlich Schweißarbeiten auf dem Dach des Gebäudes. Das erklärte Landesbranddirektor Karsten Göwecke am Dienstag auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz vor Ort.

Das Feuer, das seit dem frühen Nachmittag schwelte, war zwar am frühen Abend noch nicht endgültig unter Kontrolle, aber eingegrenzt, wie Göwecke sagte.

Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden. Auch die Befürchtung, hochgiftige Dämpfe würden austreten, erwies sich als unbegründet. Entwarnung gab der Branddirektor für wertvolle Großinstrumente, die nicht hatten aus dem Gebäude gebracht werden können. Gelöscht werde mit Schaum, um hohen Wasserschaden zu vermeiden.

Es brenne die Zwischenschicht zwischen der Decke und der Dachoberhaut, die aus Blech und Dachpappe bestehe, sagte Göwecke. In der Zwischenschicht befinden sich nach Feuerwehrangaben typische Dämmmaterialien und Holzteile. Um an den eigentlichen Brand heranzukommen, muss das Dach geöffnet werden, was am frühen Abend noch nicht geschehen war. Mit Wärmebildkameras werde festgestellt, wo sich die akuten Brandherde befänden, sagte Göwecke.

Zur Zeit des Brandausbruchs hätten sich rund 300 Personen im Haus befunden. Der Raum direkt unterhalb der Brandstelle sei ein Technikraum. Unterhalb dieses Technikraums wiederum befänden sich andere Räume, kein Konzertsaal.

Gefahr für die Anrainer besteht nach Einschätzung Göweckes nicht. Die ausgetretenen Gase seien nicht besonders giftig. Ausgelöst wurde der Alarm nach Angaben der Branddirektors um 13.57 Uhr durch einen Anruf eines Mannes, der über Handy lediglich erklärte: “Da kommt Rauch aus einem gelben Gebäude.”

Die Intendantin der Philharmonie, Pamela Rosenberg, sagte, noch sei offen, ob der Spielbetrieb weiter gehen könne. Glück im Unglück sei gewesen, dass das Feuer vor einer Probe des “Te deum” von Hector Berlioz ausgebrochen sei. Zu dieser Probe hätten sich 750 Teilnehmer, darunter 400 Kinder und 120 Musiker unter der Leitung von Claudio Abbado in der Philharmonie versammeln sollen. Einige von ihnen, darunter Abbado, waren bereits im Gebäude; sie wurden rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Orchestervorstand Peter Riegelbauer sagte, alle wertvollen Instrumente, etwa 40 bis 50 Stück, seien rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Dabei handle es sich überwiegend um Streichinstrumente von unschätzbarem Wert, oft aus dem Privatbesitz der Musiker. Die schweren Konzertflügel stünden in einem unter dem Großen Saal liegenden Raum und seien nach derzeitigem Stand ebenso wenig von dem Brand oder den Löscharbeiten gefährdet wie das Archiv.

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