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Grüne wollen mehr schulische Integration

Schwarzach - "In Vorarlberg werden zu wenige Kinder in der Pflichtschule integriert", begründet die Bildungssprecherin der Grünen, LAbg. Karin Fritz, ihren Vorstoß für mehr Integration, der morgen Mittwoch im Kultur- und Bildungsausschuss des Vorarlberger Landtag auf der Tagesordnung steht.

“Unsere Vision von Schule ist es, dass alle Kinder in einer gemeinsamen Schule individuell gefördert werden und dass kein Kind zurückgelassen wird. Unser Antrag zielt darauf ab, Chancengleichheit zwischen Regelschulen und Sonderschulen herzustellen.”

“In Vorarlberg wurden im vergangenen Schuljahr 63 % der Förderbedarfskinder in Sonderschulen und nur 37 % an Volks- und Hauptschulen unterrichtet”, hält die Angeordnete fest. “In der Steiermark ist dieser Anteil doppelt so hoch – weil die Schulpolitik eine andere ist. Es gibt zudem enorme Unterschiede zwischen den Bezirken, im Oberland sind deutlich weniger Kinder mit Förderbedarf in Regelschulklassen integriert. Sind Bludenzer Förderbedarfskinder etwa weniger dafür geeignet als im Bezirk Dornbirn? Das kann es wohl nicht sein.”

“Die Rahmenbedingungen für die schulische Integration von lernschwachen Kindern müssen verbessert werden“, betont die Bludenzer Abgeordnete. „Lernschwache und behinderte Kinder sollen in der wohnortnahen Schule verbleiben können und dort individuelle Förderung erhalten. Dafür müssen die notwendigen Ressourcen und bessere Unterstützungsleistungen zur Verfügung gestellt werden.”

“Ein weiteres Mal sollten wir uns am PISA-Sieger Finnland orientieren”, verweist Fritz auf die Aussagen des Bildungsexperten Rainer Domisch, der kürzlich in einem Vortrag an der PH Feldkirch ausführte, dass in Finnland für diese Kinder und für Kinder mit anderer Muttersprache das Fünffache an Ressourcen wie für andere Grundschüler ausgegeben wird. “In Finnland gibt es praktisch keine Sonderschulen mehr und die Schüler/innen erreichen deutlich mehr sehr gute Leistungen als in Österreich.“

“Unser Schulsystem braucht eine grundsätzliche Neuorientierung”, verlangt die grüne Bildungssprecherin. “Förderung und Integration statt Ausgrenzung und Segregation. Wir brauchen eine gemeinsame Schule statt der frühen Trennung in Hautpschule und AHS. Und wir müssen der Integration Vorrang vor der Sonderschule geben.”

Quelle: Die Grünen Vorarlberg

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