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Grüne fordern rechtliche Bestimmungen für Praktika

Die Grünen fordern klare rechtliche Bestimmungen für Praktika in Österreich. Wegen der fehlenden Rahmenbedingungen sei dies derzeit ein großer Graubereich, in dem viele Praktikanten immer mehr Tätigkeiten normal Beschäftiger übernehmen und dabei oft auch ausgebeutet würden, kritisierte Arbeitnehmersprecherin Birgit Schatz am Dienstag in Salzburg.

Die Grünen erheben mehrere Forderungen. Zum einen ist dies ein Praktikumsgesetz mit klarer Definition und Standards wie Mindestentgelt, Arbeitszeit und Arbeitsvertrag. Zum anderen verlangen sie Qualitätsstandards für Ausbildungspraktika, die in den jeweiligen Studienplänen festgelegt werden sollen. Drittens soll in den Kollektivverträgen auch die Entlohnung für Praktikanten geregelt werden. Und viertens verlangen sie vom Arbeitsmarktservice (AMS) die Wiedereinführung eines zielgruppenspezifischen Programmes für Jungakademiker nach dem Vorbild der früheren “Aktion 8000”.

Schatz nannte einige Branchen mit prekären Arbeitssituationen. Internationale Organisationen wie die UNO oder das Österreichische Außenministerium würden immer mehr mehrmonatige Gratispraktika oder Volontariate ohne Bezahlung und Versicherung im Ausland vergeben. Auch die bei der Ausbildung in vielen Gesundheitsberufen vorgeschriebenen Praktika seien großteils unbezahlt. Oder in der Kommunikationsbranche, wo Monatslöhne von 100 bis 500 Euro bei mindestens 40 Wochenstunden gang und gäbe wären.

Die Zahl der Praktika steigt seit Jahren. Zum einen, weil diese in immer mehr Studienplänen vorgeschrieben werden, zum anderen, weil viele Absolventen wegen der schwierigen Arbeitsmarktlage ihr Berufsleben mit Praktika beginnen müssen, was teilweise durch Arbeitgeber auch missbräuchlich ausgenützt werde, so Schatz.

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