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Griechenland verschafft sich am Geldmarkt finanziell Luft

Griechenland hat Geldmarktpapiere für knapp 4,1 Mrd. Euro verkauft.
Griechenland hat Geldmarktpapiere für knapp 4,1 Mrd. Euro verkauft. ©EPA
Griechenland hat sich am Finanzmarkt Geld geliehen und sich damit finanziell etwas Luft verschafft. Der von der Pleite bedrohte Staat verkaufte am Dienstag dreimonatige Geldmarktpapiere (T-Bills) für knapp 4,1 Mrd. Euro, musste Investoren aber mit einer höheren Rendite ködern.

Sie stieg auf 4,43 Prozent von zuletzt 4,28 Prozent, wie die Finanzagentur PDMA mitteilte. Zudem ließ das Interesse der Anleger nach. Die Nachfrage überstieg das Angebot um das 1,36-Fache. Die Emission von Mitte Juli war noch 2,12-fach überzeichnet.

Finanz-Tricks als einziger Ausweg

Griechenland hängt am Finanztropf vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und seiner Euro-Partner. Monatliche T-Bills sind derzeit die einzige Möglichkeit für Griechenland, sich am Kapitalmarkt Geld zu beschaffen. Die EZB selbst akzeptiert laut spiegel.de schon seit Wochen keine Staatsanleihen Griechenlands mehr als Sicherheiten. Mittlerweile wird die Pleite Griechenlands nur mehr von Woche zu Woche aufgeschoben.

Der Trick bei den sogenannten T-Bills ist folgender: in 13 Wochen muss die griechische Regierung das geliehene Geld zurückzahlen. Dieses kommt von den heimischen Banken. Die Banken wiederum hinterlegen die Papiere, die sie im Gegenzug erhalten, als Sicherheit bei der griechischen Zentralbank – die mittlerweile nur mehr als Filiale der EZB angesehen werden kann.

Wie lange man sich mit solchen finanziellen Taschenspielertricks noch über Wasser hatlen kann scheint ungewiss. Denn wegen der drohenden Zahlungsunfähigkeit sind Investoren nicht bereit, dem Land für längere Zeit Geld zu leihen. Am 20. August muss Griechenland eine fällige Anleihe im Volumen von 3,2 Mrd. Euro bedienen, die die Europäische Zentralbank hält.

(APA/Red.)

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