Über zu wenige Superhelden können sich Kinogänger in jüngster Zeit nicht beklagen. Allein in diesem Jahr tummelten sich mit den “X-Men”, “Thor” und “The Green Hornet” bereits einige auf den Leinwänden der Multiplex-Kinos, noch grüner als zuletzt bei Michel Gondry wird es nun ab Donnerstag (28.7.) bei Martin Campbells “Green Lantern”. Die von Fans langerwartete Comic-Adaption aus dem DC-Universum, aus dem auch die 2012 wieder im Mittelpunkt stehenden Superman und Batman stammen, kann mit den Erwartungen aber nur bedingt mithalten.
Das Besondere an der hierzulande kaum bekannten Serie “Green Lantern” war, dass verschiedene Charaktere in die Rolle des Superhelden schlüpften – je nachdem, wer den speziellen Ring trug, der dem Träger allein mittels seines Willens übermenschliche Kräfte verleiht. Alle Träger des Ringes bilden zusammen das Green Lantern Corps, quasi eine intergalaktische Polizeitruppe, bestehend aus insgesamt 3.600 Kämpfern aus jedem Sektor des Weltalls. Der beliebteste Green Lantern der Comic-Reihe war wohl der US-Pilot Hal Jordan, der daher auch für den Film als Hauptfigur ausgewählt wurde.
Jordan wird von Ryan Reynolds gespielt, der bereits als Wolverines Gegenspieler Deadpool Superhelden-Erfahrung sammeln durfte und seine Sache recht gut macht. Dass er unter der kleinen grünen Maske teils wie seine eigene Parodie aussieht, dafür kann er wahrlich wenig. Schön jedoch, dass der wenig verbergende Augenschutz ihn auch im Film nicht vor der schnellen Demaskierung durch seine Pilotenkollegin und (Ex-)Freundin Carol Ferris (Blake Lively) schützt. Und schön auch, dass Jordan im Film durchaus ein zweifelhafter Sympathieträger ist.
Der draufgängerische und leicht arrogante Kampfpilot wird zum ersten menschlichen Green Lantern wider Willen, als das durch die Furcht seiner Gegner wachsende Bösewicht-Energiebündel Parallax aus seinem Gefängnis entkommt und einen der verdienten grünen Kämpfer tötet. Dessen Ring sucht sich Hal als neuen Herren – und der neue Held muss nicht nur lernen, seine Fähigkeiten zu perfektionieren, sondern auch seine Angst und Selbstzweifel zu überwinden, um das Wesen und seinen menschlichen Helfer, den Wissenschafter Hector Hammond (Peter Sarsgaard), besiegen zu können.
Regisseur Campbell, der mit “Casino Royale” der Bond-Reihe vor einigen Jahren eindrucksvoll neues Leben eingehaucht hat, ist mit den grünen Laternen nur teilweise erfolgreich. Während die Initiation und die Einführung in das kaum düstere und auch nicht bierernste 3D-Universum Spaß machen, zerfällt der Film in der zweiten Hälfte dramaturgisch völlig. Irgendwann geht es nur mehr Schlag auf Schlag, plausibel wirkt das Werk da selbst als Comic-Verfilmung nicht mehr. Nichtsdestotrotz wird am Schluss per Cliffhanger klar, dass ein zweiter Teil wohl ziemlich sicher kommen wird. (APA)
http://greenlanternmovie.warnerbros.com
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