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Grass-Coach nun selbständig

Würth übernimmt Grass. Diese Exklusivmeldung der „VN“ hatte am Karfreitag letzten Jahres für Aufsehen gesorgt. Am Karfreitag 2005 sieht sich Grass nicht nur „mitten in der Restrukturierung“, sondern auch mit einer - wie es heißt - „abgeschwächten Auftragslage“ konfrontiert.

Und auch Grass-„Chefcoach“ Karl-Heinz Grabher selbst bekleidet eine neue Rolle.

„Es stimmt, dass ich mich Anfang März selbstständig gemacht habe. Ich war bei Grass aber nie in einer Geschäftsführerfunktion, sondern habe mich als Mitglied der Führungskonferenz des Würth-Konzerns um 13 Tochterunternehmen, u. a. eben die Mepla-Alfit-Grass-Gruppe, gekümmert. Eine meiner Hauptaufgaben war, bei Grass die richtigen Leute zur rechten Zeit an die richtige Stelle zu berufen“, erläuterte Grabher heute auf Anfrage. Mit Jürgen Ahlfeld (Technik), Mark Hamori (Vertrieb/Marketing) und Christoph Walter (Finanzen / Controlling) sei die Geschäftsführung jetzt „kompetent besetzt, weshalb es genügt, dass ich Mepla-Alfit-Grass künftig nur noch als selbstständiger Berater begleiten werde“ (Grabher).

Grabher hat in Chur die Firma „Basic Management Consulting“ gegründet, mit der er u. a. für Würth International Beratungsmandate wahrnimmt – zu eben dieser Würth International gehört die Mepla-Alfit-Grass-Gruppe. Ing. Alfred Grass jun. übrigens, der von Würth einen Einjahresvertrag zur Restrukturierung von Grass USA erhalten hatte, habe dabei „große Erfolge“ (Grabher) erzielt, jetzt seinem Nachfolger J. White Platz gemacht und sich ebenfalls aus dem Unternehmen Grass verabschiedet.

Grabher bestätigte gestern auch, dass – nach einem Umsatzboom im letzten Jahr – seit drei Monaten eine „Abschwächung der Auftragslage“ gegeben ist. Weil andererseits jetzt auch die eingeleiteten Restrukturierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen zu greifen beginnen, sieht er den Abbau von ca. 30 Mitarbeitern anstehen. „Natürlich trifft es da teils auch Langjährige, für deren Kündigung bzw. Abfertigung in den letzten Jahren schlicht das Geld gefehlt hatte“, konzedierte Grabher. Apropos Geld: Würth hat für Grass ein 50 Mill. Euro-Investitionsbudget für drei Jahre beschlossen, für 2005 wurden kürzlich 20 Mill. Euro freigegeben. „Grass ist jedenfalls auf sehr gutem Wege“, mochte sich Grabher von der hartnäckigen Flaute am Hauptmarkt Deutschland nicht wirklich irritieren lassen.

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