Granderwasser in der Felsenau: "Werbung für esoterischen Unfug"
Es war ein Aufreger auf Social Media: Das Posting des Feldkircher Stadtrats Georg Oberndorfer (NEOS) zum städtischen Schwimmbad Felsenau Feldkirch. Oberndorfer fotografierte ein in besagtem Schwimmbad ausgehängtes Plakat, auf dem für die vor Ort verwendete Wasseraufbereitung mittels Granderwasser-Technologie geworben wird.
Die Grander GmbH und ihre Naturenergie-Methoden sind seit Jahren äußerst umstritten und gelten in der allgemeinen Wahrnehmung durchaus als esoterisch, sind wissenschaftlich nicht belegt.
"Die Grander Wasserbelebung basiert auf dem Prinzip der Informationsübertragung", heißt es auf der Website des Unternehmens. Sie helfe dem Wasser dabei, "sein Immunsystem zu stärken". In der Aufbereitung des Felsenau-Wassers soll dies laut Plakat konkret dazu beitragen, den Aufwand der Beckenreinigung und den Chlorgeschmack und -geruch zu reduzieren sowie die Hautverträglichkeit und mikrobiologische Qualität des Beckenwassers zu verbessern.
"Werbung für esoterischen Unfug"
"Gerade in diesen Zeiten sollte man sich die Frage stellen, ob die Stadt Feldkirch wirklich Werbung für esoterischen Unfug machen sollte. Institutionen muss man vertrauen können", sagt Stadtrat Oberndorfer. In der Stadtvertretungssitzung habe er das Thema bereits zweimal auf den Tisch gebracht - ohne Reaktion. "Man ist eher amüsiert darüber gewesen, dass ich das anspreche", so Oberndorfer.
Bereits in den 90ern installiert
Seitens der Stadt Feldkirch macht man kein großes Aufheben um die Thematik, immerhin seien die Anlagen - übrigens in beiden städtischen Schwimmbädern - bereits in den 90er-Jahren während des großen Grander-Hypes installiert worden. "Damals gab es noch keine wissenschaftlichen Studien über die Unwirksamkeit von Granderwasser. Heute ist uns durchaus bewusst, dass es keinen wissenschaftlichen Nachweis für eine Wirksamkeit des Granderwassers gibt und auch, dass es sowohl zahlreiche Gegner als auch Befürworter gibt", sagt die Feldkircher Kommunikations-Chefin Andrea Bachmann.
Keine laufenden Kosten
Die Installation habe etwa 40.000 Schilling (ca. 2.900 Euro) gekostet. Da keine laufenden Kosten für die Anlage anfallen, werde sie belassen, da ein Rückbau deutlich teurer sei. " Zudem hat die Weiterverwendung keine negativen Auswirkungen, auch wenn sie wissenschaftlich nachgewiesen keine positiven Effekte bringt", so Bachmann.
Die Felsenau
Das Schwimmbad Felsenau ist das älteste noch bestehende Schwimmbad Vorarlbergs. Das Schwimmbad wurde 1903 erbaut und eröffnet, durch Renovierungen 1982 und 1991 wurde eine Schließung des Bades abgewendet.
Das Schwimmbad Felsenau, im Frastanzer Ortsteil Fellengatter gelegen und von der Freizeitbetriebe Feldkirch GmbH verwaltet, hat in den Monaten Juni, Juli und August auch bei unsicherer Witterung garantiert täglich von 9:00 bis 12:00 Uhr geöffnet - bei entsprechend gutem Wetter von 9:00 bis 20:00 Uhr.
(VOL.AT)
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