"Zeigen, dass Glaube aktuell ist"
Die Bewegung stammt vom Verein Campus für Christus, einer überkonfessionellen Organisation, die in Österreich unter "gottkennen.at" auftritt. Verantwortlich für den Vorarlberg-Teil ist Hons Hofer.
"Wir wollen eine hoffnungsvolle Stimme sein und zeigen, dass Glaube aktuell ist", sagt er im Gespräch mit VOL.AT. Missionieren wolle man nicht, sondern Gespräche anstoßen. Im Videointerview erklärt Hofer, welches Ziel die Kampagne verfolgt, woher die finanziellen Mittel stammen und wie die Reaktionen aus Vorarlberg bisher ausfallen.
100.000 Euro Budget und viele Helfer
Laut Hofer kostet die Kampagne in Vorarlberg rund 100.000 Euro. Finanziert wird sie von zahlreichen Einzelpersonen und einigen Firmen, "hinter denen gläubige Menschen stehen". Eine lokale Agentur ist für die Gestaltung der Großflächen verantwortlich. Dazu kommen viele Freiwillige, die Plakate aufhängen, Kärtchen verteilen und Aufkleber an Autos anbringen. Ideen wie die Bespielung von Bildschirmen in Schnellrestaurants stammen ebenfalls aus dem Umfeld der Unterstützer.
 
    Stimmen vom Stand in Dornbirn
Am Dornbirner Marktplatz trifft die VOL.AT-Redaktion Linus und Sophie Metzler aus Hard, beide jung und motiviert. Sie stehen am Infostand, sprechen Passanten an und verteilen Flyer. "Wir haben ganz verschiedene Leute getroffen, von sehr offen bis sehr ablehnend", erzählt Linus. "Aber selbst mit denen, die ablehnen, führen wir gute Gespräche."
Sophie ergänzt: "Das ist keine komische Kirche. Fast alle Kirchen im Land machen gemeinsam mit. Wir wollen niemandem etwas aufzwingen, sondern einfach erzählen, was wir erlebt haben." Den beiden ist wichtig zu betonen, dass hier keine redensartliche "Sekte" am Werk ist, sondern eine Aktion, die sie als positiv und offen empfinden.
Dialekt als Botschaft
Warum der Dialekt? "Wir wollen, dass man merkt: Das sind Menschen von hier. Das könnte dein Nachbar sein", erklärt Hofer. Jede Region hat ihre eigene Version – in Tirol heißt es "untakemma", in Oberösterreich "untakumma", in Vorarlberg "unterku". Die Sprache soll Nähe schaffen und den Glauben aus der Kirche in den Alltag bringen.
Zwischen Glauben und Marketing
Die Kampagne wirkt professionell: Es gibt hochwertig produzierte Videos, Social-Media-Clips, Plakatflächen und Aufkleber auf Heckscheiben. Kritiker sprechen von einer PR-Strategie mit religiösem Inhalt. Hons Hofer widerspricht: "Wir wollen nicht verkaufen, wir wollen Hoffnung und Glauben sichtbar machen." Fakt ist: Noch nie war der Glaube im Ländle so präsent – und so auffällig inszeniert.
 
     
    Die Kirche sieht es positiv
Die Kampagne gehört offiziell nicht zur katholischen Kirche, dennoch bewertet die Diözese Feldkirch die Aktion wohlwollend. Pressesprecherin Veronika Fehle erklärt im Gespräch mit VOL.AT:
"Es ist eine gut gemachte Kampagne, handwerklich sehr gut umgesetzt. Inhaltlich ist es absolut begrüßenswert und in unserem Sinne, wenn man sich die Frage nach Gott stellt – auch öffentlich."
Die Kirche selbst sei zwar nicht Trägerin der Kampagne, unterstütze aber den offenen Zugang. "Die Träger sind allesamt christliche Organisationen – nicht alle katholisch, aber alle christlich", so Fehle.
 
    Wie es weitergeht
Die Kampagne läuft noch bis 9. November. Am 18. November folgt als Abschluss ein Glaubenskurs-Abend für alle, die mehr wissen wollen. Bis dahin prägt "Gott isch ma unterku" das Straßenbild in Vorarlberg.
(VOL.AT)
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