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Goldfrapp bitten wieder zum Tanz

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Goldfrapp ziehen ihre Fans zurück auf die Tanzflache. Die Formation von Sängerin Alison Goldfrapp und des Soundtüftlers Will Gregory kehrt nach dem verträumten, unterschiedlich aufgenommenen Zwischenspiel "Seventh Tree" zu tanzbaren Songs mit starkem Synthesizer-Einschlag zurück.
Offizielles Video zu "Rocket"
Goldfrapp-Clip: "Ooh La La"

Das unterhaltsame fünfte Album “Head First” (Universal) bringt Italo-Disco und Elektro-Pop auf einen Nenner. “Ich mag nun mal Tanzmusik aus den 70er Jahren, diesen frühen Discosound von Supermax und solchen Bands”, sagte Goldfrapp dem “Rolling Stone” (März-Ausgabe). Zur großartigen ersten Auskopplung “Rocket” meinte sie im “Musikexpress” (April-Ausgabe): “Wir haben gemerkt, es (das Synthie-Riff im Lied, Anm.) klingt wie ‘Jump’ von Van Halen und dachten: Ach, auch egal.”

Laura Marling hat im Zuge des Folk-Revivals gute Karten. Die 20-jährige Britin sieht sich stark von US-Vorbildern wie Crosby, Stills and Nash, Neil Young, Joni Mitchell und Leonard Cohen beeinflusst, möchte ihre Herkunft allerdings nicht verleugnen. Ihr zweites, sehr schönes Album “I Speak Because I Can” (EMI) erscheint am 26. März. Eines der zentralen Stücke darauf heißt “Goodbye England (Covered In Snow)”. Dazu Marling: “Diese Platte dreht sich stark um meine Kindheit. Und ich bin auf dem Land aufgewachsen, man kann viel vom Land heraushören. Ich fühle sehr englisch. Ich schau verdammt englisch aus. Wenn ich auf Tournee bin, speziell im Winter, sehne ich mich nach zu Hause.” Die Singer-Songwriterin hatte ihre erste LP mit 17 veröffentlicht (“I Cannot Swim”), der Nachfolger wurde im Sommer 2009 in Peter Gabriels Real World Studios nahe der Stadt Bath aufgenommen.

Herman van Veen, menschgewordenes Weltbefindlichkeitskaleidoskop, hat zu seinen bisher gut 140 veröffentlichten Tonträgern einen weiteren hinzugefügt. “Im Augenblick” (Universal) vereint in universaler Form vermeintliche Allerweltsthemen mittels kunstvoll-betörenden Textdichtungen, umrahmt von bekanntermaßen seelenheilbringenden Kompositionen. So singt er über muslimische Immigranten (“Köln-Ehrenfeld”), über die Vater-Tochter-Beziehung angesichts des gemeinsamen Älterwerdens (“Nach Hause”) und ergeht sich in Wortspielereien über das angeblich starke Geschlecht (“Männer, Männer”). Mitgewirkt haben bei van Veens neuester Klangpoesie u.a. seine “Lieblings”-Gitarristin Edith Leerkes sowie seine Töchter Babette und Anne. Letztere, bekannt durch Papas 1986er-Hit “Anne”, steuerte gar eine Eigenkomposition bei: “Bei mir”. In Österreich gastiert der Holländer von 13. bis 18. April in Amstetten, Wien, Graz, Salzburg und Feldkirch.

Blood Red Shoes blieben auf dem aktuellen Tonträger “Fire Like This” (Universal) ihrem Grunge-Punk-Rock treu. Auch wenn die Platte nicht mehr die Spannung des Debüts (“Box Of Secrets”) erzeugen kann, weil es an Überraschungsmomenten fehlt, so ist dem Duo Laura-Mary Carter (Gitarre) und Steven Ansell (Drums) doch eine kurzweilige, leidenschaftliche Produktion gelungen. Das sei keine Musik für Laptopboxen, sondern für die Stereoanlage, lässt die Formation aus dem hippen Brighton über ihr Label mitteilen. Dem “Musikexpress” (April-Ausgabe) berichteten die Engländer, dass es bei der neuen Platte auch darum gegangen sei, die Kontrolle zurückzugewinnen. “Nach dem Debüt wollten zu viele Leute mitreden. Wir haben uns in vielem nicht mehr wiedererkannt, bei Fotosessions etwa.” Die erste Single “Light It Up” rockt jedenfalls gewaltig.

Mumford & Sons haben mit “The Cave” bereits die dritte Nummer aus dem hervorragenden Debüt “Sigh No More” (Universal) ausgekoppelt. Live kann man die britische Folk-Formation am Frequency Festival (19. bis 21. August in St. Pölten) erleben.

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