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Goldener WM-Auftakt für Norweger Björgen und Northug

Marit Björgen im Nachbarland zu Gold
Marit Björgen im Nachbarland zu Gold
Norwegens Langlauf-Königin Marit Björgen hat zum Auftakt der Nordischen Ski-WM in Falun ihre 13. Goldmedaille gewonnen. Die 34-Jährige setzte sich am Donnerstag im Finale des Klassik-Sprints ungefährdet vor der jungen Schwedin Stina Nilsson und ihrer Landsfrau Maiken Caspersen Falla durch. Auch bei den Herren gewann mit Petter Northug ein Norweger.


Der Vorarlberger Dominik Baldauf kam bis ins Viertelfinale und belegte bei seinem WM-Debüt Rang 19. Die erfahrene Katerina Smutna (31.) scheiterte hingegen bereits in der Qualifikation. Markus Bader (47.) war ebenfalls vorzeitig ausgeschieden.

Björgen, die in Falun alle sechs Rennen laufen will, fehlt nur noch ein Titel auf WM-Rekordhalterin Jelena Wälbe. In der ewigen Bestenliste an Medaillen bei Großereignissen ist sie nach ihrem dritten Sprint-WM-Triumph en suite mittlerweile die alleinige Nummer 1. Mit ihrer 30. Medaille hat sie ihren legendären Landsmann Björn Dählie abgehängt.

Björgen freute sich besonders darüber, dass sie in ihrem Alter auch im Sprint noch den Ton angibt. “Ich bin 34 Jahre alt und gewinne immer noch Gold im Sprint, das ist großartig”, meinte die Norwegerin, die ihre erste WM-Goldene 2003 in der schnellsten Disziplin geholt hatte. “Dass ich zwölf Jahre später noch um Medaillen laufe, ist ein super Gefühl.”

Ob sie nach dem Skiathlon am Samstag auch den Teamsprint bestreitet, werde sie erst nach dem zweiten von sechs möglichen WM-Rennen entscheiden. Ungeachtet dessen möchte sie in Falun natürlich weiter zuschlagen. “Ich denke, es ist möglich, noch mehr Medaillen zu holen. Nach dem ersten Gold kann ich es relaxed angehen.”

Die gefeierte Heldin der schwedischen Fans unter den 18.300 Zuschauern im Lugnet-Stadion war aber die erst 21-jährige Nilsson, die vor Olympiasiegerin Falla für einen erfreulichen Auftakt der Gastgeber sorgte. Erzrivale Norwegen hält aber bereits bei viermal Edelmetall.

Für das zweite Gold sorgte der in dieser Saison bisher noch nicht besonders dominante Northug. Das Enfant terrible behielt vor dem Kanadier Alex Harvey und seinem Teamkollegen Ola Vigen Hattestad die Oberhand. Der 29-Jährige jubelte nach dem knappen Erfolg ausgelassen über seinen bereits zehnten WM-Titel. Nach der WM muss Northug wegen eines Verkehrsunfalls unter Alkoholeinfluss eine 50-tägige Strafe mit Fußfessel unter Hausarrest verbüßen.

“Natürlich bedeutet mir das sehr viel. Ich war in Oslo und Val di Fiemme Zweiter, jetzt habe ich endlich das fehlende Einzelgold”, erklärte Northug. Auch er gibt sich mit einer Medaille noch nicht zufrieden. “Es fühlt sich gut an, einen so starken Start gehabt zu haben. Meine Form ist wirklich gut und ich freue mich schon auf die nächsten Rennen”, sagte Northug.

Dass auch sein jüngerer Bruder Tomas (6.) im WM-Finale gestanden war, sei ein zusätzliches Plus. “Er hat heuer schon sehr gute Arbeit geleistet, er kämpft bereits gegen die Besten. Es ist schön für die Familie, dass wir beide im WM-Finale waren. Mir hat es viel gegeben, dass wir gemeinsam gestartet sind”, sagte der Weltmeister.

Baldauf war als 24. der Qualifikation sicher in die K.o.-Phase der besten 30 eingezogen. In seinem Viertelfinal-Lauf musste er sich aber mit Rang vier zufriedengeben und schied recht deutlich aus. Der 22-jährige WM-Neuling bilanzierte aber positiv. “Top 20 im ersten WM-Rennen, damit kann ich zufrieden sein. Ich wollte ins Halbfinale, aber bei einer WM ist das nicht so leicht, da sind alle in Topform. Auf den letzten 200 m hat die Kraft nachgelassen, da fehlen mir noch ein paar Trainingsjahre. Aber für mich kommen ja hoffentlich noch mehr Großereignisse”, sagte der Sulzberger.

Seine Auftritte im vollen WM-Stadion habe er jedenfalls genossen. “Eine WM in Schweden ist von der Stimmung her etwas Besonderes, das macht Lust auf mehr”. Seinen nächsten Auftritt hat er wahrscheinlich über 15 km Skating, auch für den Teamsprint am Sonntag ist er ein Thema.

Die routinierte Smutna hatte zumindest mit dem Halbfinale spekuliert, sie blieb aber schon in der Qualifikation knapp hängen. Als 32. fehlten ihr lediglich 0,6 Sekunden auf den Einzug in die K.o.-Phase. “Schade, ich habe gedacht, es wird locker Top 30, aber es war einfach schwierig. Das ist ein anderes Tempo als im Marathon”, sagte die in dieser Saison auf die Langdistanz umgestiegene Klassikspezialistin nach ihrem einzigen und vielleicht letzten WM-Auftritt, den sie aufgrund einer Disqualifikation auf Rang 31 beendete.

Am Material, das ihr Lebensgefährte Radim Duda präpariert hatte, sei es jedenfalls nicht gelegen. “Der Ski war gut, ich war langsam”, meinte die 31-Jährige. Smutna tritt bereits am Freitag die Heimreise an, um sich auf den Wasa-Lauf vorzubereiten.

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