So sei dem Gold eine reinigende und den Körper stärkende Wirkung zugesprochen worden. Seine Einnahme sollte vor vielfältigen Erkrankungen von Lepra bis zu Ohnmachtsanfällen schützen.
Auch in der modernen Medizin sei Gold ein zugelassenes Arzneimittel, schreibt Mayer. Es werde heute zur Behandlung von Gelenkrheuma, der Rheumatoiden Arthritis, bei Unverträglichkeit auf andere Mittel gelegentlich eingesetzt. Gold helfe gegen Gelenkschmerzen, verringere das Fortschreiten der Gelenkschäden und das Auftreten neuer Krankheitsschübe.
Das getrocknete Harz aus dem Weihrauchbaum sei bereits im Altertum als Heilmittel eingesetzt worden. Die etwa in süßem Wein aufgelöste Substanz sollte zur Wundheilung, aber auch gegen Hämorrhoiden und Ohrleiden helfen. Die arabische Medizin des Mittelalters habe Weihrauch auch innerlich gegen Erkältungskrankheiten oder zur Gedächtnisstärkung eingesetzt.
Seit dem Siegeszug der modernen Medizin werde es seltener verwendet. Neuere Forschungen hätten jedoch ergeben, dass Weihrauch bei chronischen Entzündungen jene Botenstoffe stoppe, die vor allem bei Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Gelenkrheuma, Asthma, Schuppenflechte oder Multipler Sklerose eine Rolle spielten. Ob Weihrauch hier eine Alternative zum Cortison sein könne, sei allerdings noch nicht untersucht, schränkt Mayer ein.
Myrrhe, vermutlich das Harz von Commiphora-Arten, sei historisch gesehen das wertvollste der drei Arzneimittel gewesen. Man habe es äußerlich zur Wundbehandlung und gegen Entzündungen angewendet. Eingeatmet sollte der Rauch das Gehirn stärken, und innerlich angewendet sollte es gegen Verdauungsbeschwerden und “Verschleimungen” der Organe helfen. Geblieben ist davon laut Mayer in der modernen Medizin wenig. Ein aktuelles Handbuch zur Naturheilkunde empfehle Myrrhe lediglich zur lokalen Behandlung leichter Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut.
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