Die Niederösterreicherin Bärbel Jungmeier hat am Freitag eine gute Österreich-Premiere in olympischen Mountainbike-Cross-Country-Rennen der Damen hingelegt. Die 29-Jährige wurde auf dem nahe des Olympischen Dorfes in Parnitha gelegenen Sechs-Kilometer-Rundkurs in einem 30-köpfigen Feld 14. und erreichte somit den angestrebten Top-15-Platz. Olympiasiegerin wurde die norwegische Favoritin Gunn-Rita Dahle.
Jungmeier fuhr ein gleichmäßiges Rennen und überholte in der vorletzten Runde die heuer bei einem Weltcup-Rennen schon zweitplatzierte Kanadierin Kiara Bisaro, profitierte aber auch von vier Ausfällen vor ihr. In der Startphase hab ich aber Probleme gehabt, vor allem mit der Hitze. Auch in den Abfahrten hatte ich ein paar Fehler”, analysierte die Magistra der evangelischen Theologie ihre Anfangsphase. Aber dann bin ich – leider ein bisschen spät – in den Rhythmus gekommen und gegen Schluss immer besser geworden.”
Die Fahrerinnen mussten auf dem losen Untergrund von Schotter, Sand, Geröll und Fichten-Nadeln konzentriert sein, um nicht vom Rad zu müssen. Rund 200 Höhenmeter überwanden die Athletinnen pro Runde auf der attraktiven Strecke. Jungmeier verbrannte während des Wettkampfs rund 3.500 Kalorien und trank sechs Liter.
Schon die Qualifikation war hoch einzuschätzen, sind ihre Bedingungen mit jenen der Profis doch nicht zu vergleichen. In Österreich ist es schwierig, sich ein professionelles Umfeld zu schaffen. Ich hab alle meine Sponsoren selbst organisiert und war auch sportlich auf mich allein gestellt.” Jungmeier glaubt, noch Potenzial für mehr zu haben. Aber ich muss mir überlegen, wie es weiter geht. So jedenfalls nicht.”
Ganz andere Trainingsbedingungen hat die Siegerin. Dahle kann sich voll auf den Sport konzentrieren, ist sechs Monate pro Jahr auf Höhentrainingslager in Utah”, erklärte die Österreicherin. Aber ich vergönn ihr den Sieg irrsinnig. Wenn sie nicht Defekt hatte, hat sie heuer immer gewonnen. Olympia-Gold hat ihr noch gefehlt.”
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