Das Landesmuseum steht insofern vor dem Um- und Ausbau, als das Innenleben des Siegermodells gerade völlig umgekrempelt wird. Was die genannten Häuser verbindet, ist nicht nur, dass sie stramm in einer Reihe am Bregenzer Seeufer stehen, sondern, dass sie Glieder der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges) sind und dass sie derzeit alle mehr oder weniger große Baustellen aufweisen. Aber der Reihe nach.
Parcours im Museum
Rund 30 Millionen Euro ist dem Land der Ausbau des Landesmuseums wert. Das nach einem Wettbewerb im Dezember letzten Jahres präsentierte Siegermodell der Architekten Cukrowicz und Nachbaur behält zwar seine äußere Form, die etwa 3000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche soll aber nun einem Geschichts-Parcours entsprechen, den die Besucher abschreiten. Direktor Tobias Natter knobelt gemeinsam mit den Architekten daran, wie einzelne Module auf diesem Weg als Sonderausstellungs-Plattformen austauschbar sind.
Wir sind dennoch im Zeitplan, beruhigt nicht nur Landesstatthalter Markus Wallner, der zudem in der Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden der Kuges agiert, sondern auch Werner Grabher, Leiter der Kulturabteilung im Amt der Landesregierung. Baubeginn ist im nächsten Jahr. Im Sommer 2012 will man das neue Museum eröffnen, das heuer mit sakralen Goldschätzen aus dem Mittelalter relativ erfolgreich davon ablenkt, dass der Bau selbst längst unattraktiv geworden ist.
Spielplan fast fixiert
Für das Nachbargebäude, das Landestheater, wurde erst in den letzten Tagen ein neuer Direktor gefunden. Alexander Kubelka, bislang Regisseur am Wiener Volkstheater und an anderen großen Bühnen, hat unter anderem die Zusammenarbeit mit dem Museum gleich einmal angekündigt bzw. in sein Konzept eingebunden. Der erste Spielplan sei, so der Theaterfachmann, der die Jury mit seiner Leidenschaft für die Bühne überzeugte, so gut wie fixiert. Schon in wenigen Wochen will er die Stücktitel nennen.
Veränderte Strukturen
Derweil steht im Büro der Kuges fest, dass damit auch das Organisationsmodell etwas abzuwandeln ist. Kubelka ist Künstler, Managementaufgaben sind noch stärker in Richtung Betriebsgesellschaft auszulagern als bisher. Da stellt sich mancherorts die Frage, ob der Kuges bzw. ihrem Geschäftsführer Artur Vonblon Aufgaben zukommen, die dem Intendantenprinzip, das man bei ihrer Gründung vor etwa zehn Jahren erhalten wollte, nicht entsprechen.
Überprüfbar Die Trennung von kaufmännischer und künstlerischer bzw. inhaltlicher Verantwortung bleibt für Landesstatthalter Wallner dennoch aufrecht und vor allem für überprüfbar. Anders als das Wiener Museumsquartier mit seinen verschiedenen Häusern tritt die Kuges zudem selbst nie als Veranstalter auf.
Nächste Ausschreibung
Man hat andere Sorgen. Weil man auf seine Tipps, so Wallner, nicht verzichten will, ist mit Kunsthaus-Direktor Eckhard Schneider für das Jahr 2009 umgehend ein Beratervertrag zu erstellen. Auf Schneider warten, wie berichtet, große Aufgaben in der Ukraine. Im Oktober wird die Stelle ausgeschrieben, Ende des Jahres will man die Person gefunden haben, die die Fortsetzung des KUB-Erfolges gewährleistet. Schneider hat ein Mitspracherecht bei der Besetzung der Jury, angehören wird er ihr nicht.
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