20.000 Demonstranten werden auf dem Potsdamer Platz erwartet. Allein 800 Ministranten werden eine einzige Andacht begleiten. Aus Vorarlberg reisen 220 Pilger mit Bischof Elmar zur Papstmesse nach Freiburg.
Bischof Fischer: Kurz und gut: Nein, das werde ich nicht.
Bischof Fischer: Der Papst kommt zu den Menschen. Er ist bei ihnen und unter ihnen, um gemeinsam mit ihnen die Eucharistie zu feiern. Das lässt Gemeinschaft spürbar und erfahrbar werden, und die Gemeinschaft, in die Gott mit eingeschlossen ist, steht im Zentrum unseres Glaubens. Der Papstbesuch ist auch für mich und wenn ich von mir auf andere schließen darf ein Schritt auf dem Weg hin zu einer Vertiefung des Glaubens, der jenseits jeder Show immer aktuell ist.
Einer repräsentativen Meinungsumfrage von TNS Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zufolge interessiert kaum jemanden, was der Papst zu sagen hat, auch wenn er im Bundestag in Berlin reden darf. 76 Prozent der Befragten zeigen Desinteresse, selbst 58 Prozent der Katholiken erklären, es sei nicht wichtig, was der Papst sagt.
Bischof Fischer: Auch wenn Papst Benedikt XVI. in der Öffentlichkeit in seinen Positionen und Haltungen kritisiert wird, so schmälert diese Kritik dennoch nicht die großen Aufgaben, die der Papst für die Gesellschaft übernimmt. Diese reichen von gesellschaftspolitischen Fragen bis hin zu ganz alltäglichen Problemen, die uns alle beschäftigen. Die Kirche will hier Orientierungshilfe sein, will Halt geben und unterstützen. Das ist ein Angebot, mit dem wir auf die Menschen zugehen. Ich möchte in diesem Zusammenhang nur an den Weltjugendtag in Madrid erinnern, bei dem sich mehr als eine Million Jugendliche zur großen Abschlussmesse mit dem Heiligen Vater getroffen haben. Das ist auch ein Zeichen. Es zeigt das lebendige Gesicht der Kirche, das den Umfragen hier entgegen gestellt werden kann.
Benedikt XVI. will die Ökumene zu einem Schwerpunkt seiner Reise machen. Das Verhältnis zu den evangelischen Christen ist seit Jahren belastet. Was kann, was soll sich in Ihren Augen konkret ändern?
Bischof Fischer: Dialog, Verständnis und gegenseitiger Respekt sind hier jene Schritte, die man gerade zwischen diesen beiden christlichen Konfessionen nie vernachlässigen darf. Der Kontakt riss nie ab, und in diesem Sinn kann man für die Begegnung mit den evangelischen Christen nicht von Veränderung, sondern muss von Weiterarbeit sprechen. Wenn also Papst Benedikt XVI. die Ökomene zu einem Schwerpunkt seiner Reise erklärt, dann ist dies ein schönes Signal, das weiter in die Zukunft der gegenseitigen Annäherung reicht.
VN / Thomas Matt
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