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Glaube nicht, "von Gott erwählt" worden zu sein

US-Präsident George W. Bush glaubt nicht, dass er von Gott dazu erwählt wurde, Präsident zu werden. Sein Glaube gehe nicht so weit zu sagen, dass Gott ihn aus all den anderen Menschen für dieses Amt ausgesucht habe, sagte er.

Sein Glaube gehe nicht so weit zu sagen, dass Gott ihn aus all den anderen Menschen für dieses Amt ausgesucht habe, sagte er laut Kathpress in einem am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender ABC. Seine Beziehung zu Gott liege eher auf einer sehr persönlichen Ebene: “Ich bin aufgefordert, den Willen Gottes immer besser zu verstehen und mein Leben immer mehr darauf auszurichten.”

Bush wies die Vermutung zurück, die Entscheidung zum Krieg gegen den Irak habe auch religiöse Gründe gehabt. Es sei um die Notwendigkeit gegangen, “das amerikanische Volk zu schützen”, sagte er: “Wir hatten damals die feste Überzeugung, dass die Welt und das irakische Volk ohne Saddam Hussein sicherer wären.”

Zu seinem Verständnis der Bibel sagte der Präsident, er glaube nicht, dass alles dort Niedergeschriebene wortwörtlich wahr sei. Er konzentriere sich auf die wesentlichen Wahrheiten, die die Bibel lehre.

Nach den Worten Bushs ist es durchaus möglich, sowohl die Bibel als auch die Evolutionstheorie für wahr zu halten. “Ich glaube, dass die Evolution nicht das ganze Geheimnis des Lebens erklären kann”, sagte er. Die Schöpfung sei so geheimnisvoll und so groß, dass etwas so Großes wie ein Allmächtiger dahinter stehen müsse.

Bush, der wie sein Vater Mitglied der St. John’s Episcopal Church in Washington ist, sagte in dem Interview, dass er im Präsidentenbüro sehr oft gebetet habe. Angesichts des großen Drucks und mancher dramatischer Entscheidungen habe er immer wieder Ruhe im Gebet gefunden. Im Glauben an den Mensch gewordenen Gott finde er Trost und Stärke.

Auf die Frage, ob auch andere Glaubensrichtungen zu demselben Gott beteten wie er, sagte Bush: “Ich glaube, dass Gott so groß und weit ist und so viel Liebe hat, dass er ganz viele unterschiedliche Menschen lieben kann.” Wer allerdings aus religiösen Gründen andere Menschen umbringe, bete nicht zu dem gleichen Gott, meinte der Präsident: “Sie beten nicht zu dem Gott, zu dem ich bete, dem Gott des Friedens und der Liebe.”

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