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Glas Marte übernimmt insolvente Tiroler Steindl-Glas

Martin und Bernhard Feigl sind ab sofort auch für den Standort Itter zuständig.
Martin und Bernhard Feigl sind ab sofort auch für den Standort Itter zuständig. ©Philipp Steurer
Bregenz, Itter.. Das Vorarlberger Unternehmen Glas Marte übernimmt die in Insolvenz geratene Tiroler Firma Steindl Glas. Dies teilte der Vorarlberger Handwerk-Zulieferer und Glasbau-Komplettlieferant am Mittwoch in einer Aussendung mit. Ein genauer Termin für den Start der Produktion könne derzeit noch nicht genannt werden, jedoch stehe fest, dass dies so schnell wie möglich passieren soll, hieß es.

Geplante Aktivitäten sind laut dem Unternehmen mit Sitz in Bregenz zusätzliche Investitionen in der Höhe von rund zwei Mio. Euro in Maschinen und Anlagen bzw. in die baulichen Gegebenheiten. In einem ersten Schritt werde ebenso an die Einstellung von etwa 40 Mitarbeitern, vorzugsweise aus der Region, gedacht. Die Pläne am neuen Standort seien fertig. “Wir wissen genau, was wir wollen”, erklärte Geschäftsführer Bernd Klemisch. “Durch den Erwerb des Standortes des ehemaligen Tiroler Glasbau wie Isolier- und Sicherheitsglas-Hersteller Steindl, wollen wir in den kommenden Jahren die Produktionskapazitäten sowie unsere Wettbewerbsfähigkeit steigern”, erklären die beiden geschäftsführenden Gesellschafter von Glas Marte – Martin und Bernhard Feigl.

Platzmangel in Bregenz

Mit dem Gang nach Tirol reagiere das Unternehmen auch auf den Platzmangel im angestammten Betrieb sowie auf wirtschaftliche Impulse aus dem Markt. Hauptsitz des 1930 gegründeten Unternehmens bleibe Bregenz, die Produktionshallen dort würden aber aus allen Nähten platzen und eine Erweiterung sei nicht mehr möglich.

Grünes Licht vom Gläubigerausschuss

Unterdessen gab der Gläubigerausschuss von Steindl Glas grünes Licht für eine Gesamtverwertung, die nun doch eine kurzfristige Wiederaufnahme der Glasproduktion in Itter ermöglichen soll, erklärte der Masseverwalter des insolventen Unternehmens mit Sitz in Itter im Bezirk Kitzbühel, Stefan Geiler. Die Umsetzung der Übernahme durch Glas Marte sei vom Eintritt von – für Transaktionen dieser Größenordnung – üblichen aufschiebenden Bedingungen, insbesondere auch von der Genehmigung der Transaktion durch das Insolvenzgericht abhängig, so der Masseverwalter.

Größte Tiroler Unternehmensinsolvenz 2014

Die Insolvenz der von Steindl Glas mit Passiva von über 16 Mio. Euro war im Jahr 2014 die größte Unternehmensinsolvenz in Tirol. Betroffen waren laut Masseverwalter über 145 Mitarbeiter und mehr als 250 Gläubiger. Das Insolvenzverfahren war am 6. Mai 2014 eröffnet worden. Die Produktion wurde schließlich Mitte 2014 stillgelegt.

Glas Marte beschäftigt derzeit 270 Mitarbeiter am Stammsitz in Bregenz. Das Kerngeschäft des familiengeführten Betriebs betrifft die Umsetzung von Glasbaulösungen sowie die Glaszulieferung für Handwerk und Gewerbe.

(APA)

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