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Glanzlos, aber sicher: Rapid siegt gegen Mattersburg 2:0

©vienna.at/sportshooter.at
Eine Durchschnittsleistung hat Rapid genügt, um mit einem glanzlosen, wenn auch hoch verdienten 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Mattersburg in der 5. Bundesliga-Runde den 3. Erfolg in Serie einzufahren.
Bundesliga: Rapid Wien - SV Mattersburg 2:0

Den Führungstreffer erzielte Sturm-Neuzugang Mario Sonnleitner per Kopf (13.), Hamdi Salihi traf nach sechs vergebenen Chancen in der 91. Minute ebenfalls mit dem ersten Saison-Ligatreffer zum Endstand. Rapid überholte damit die Austria und ist in der Tabelle Dritter, Mattersburg damit wieder alleiniger Letzter.

Im einzigen Sonntag-Spiel hatte Rapid wenige Tage vor dem Europaliga-Retourmatch gegen Aston Villa zwar stets alles unter Kontrolle, wirklich souverän agierten die Wiener gegen die weiterhin punktlosen Burgenländer aber nicht. Und das, obwohl Trainer Peter Pacult sein Team nicht geschont hatte. Gegenüber dem Villa-Heimspiel gab es mit Pehlivan statt Hinum nur eine Änderung.

Dennoch herrschte im Hanappi-Stadion zwei Tage vor dem 30. Todestag des Stadion-Namensgebers Gerhard Hanappi durchaus so etwas wie “Villa-Stimmmung”, weil Mattersburg in weinroten Auswärtsdressen antrat. Die Burgenländer agierten aber harmlos, wenn auch nicht so schlecht wie Villa beim fast zeitgleichen 0:6 in Newcastle. Die erste gefährliche Aktion, als Mörz einen Stanglpass von Waltner knapp verpasste, gehört zwar ihnen, danach hatte Rapid aber alles im Griff.

Und schon in der 13. Minute fiel aus der ersten gefährlichen Aktion das 1:0. Sonnleitner stieg nach einer Freistoß-Flanke von Hofmann unbedrängt hoch und köpfelte den Ball ins lange Kreuzeck. Danach kontrollierten die Hausherren die Partie im Schongang. Weitere Chancen waren die logische Folge. In der 34. Minute parierte Mattersburg-Goalie Bliem einen Heikkinen-Schuss aus spitzem Winkel, gleich darauf ging ein Salihi-Fallrückzieher drüber (35.).

Nach der Pause brachte Mattersburg Ilko Naumoski und das Comeback des fünf Pflichtspiele gesperrt gewesenen Mazedoniers sorgte sofort für frischen Schwung. Manuel Seidl wäre sogar fast der Ausgleich gelungen, nach seinem 25-m-Schuss klatschte der Ball aber nur an die linke Stange.

Danach plätscherte das Match an einem lauen Sonntagabend zunächst eher dahin, Mattersburg agierte aber nun phasenweise auf Augenhöhe. Für Rapid vergab Nuhiu in einer aussichtsrechen Situation eine Flanke kläglich, nach einem schönen Sonnleitner-Pass jagte Salihi das Leder über das Mattersburg-Gehäuse (71.).

Der Albaner vergab danach weitere gute Möglichkeiten, wenn auch zunächst keine zwingende. Erst als nach einem späten Konter Hofmann einen Stanglpass genau auf Salihi zirkelte, war der Stürmer aus kürzester Distanz doch noch erfolgreich (91.) und stieß damit die Mattersburger auf den alleinigen letzten Tabellenplatz. Glück hatte im Finish der Burgenländer Höller, der nach einem gefährlichen Foul an Saurer nur die gelbe Karte erhielt.

Zur Besinnung gekommen sind offensichtlich jene Rapid-Fans, die vergangene Woche den bei Aston Villa spielenden Andreas Weimann beschimpft hatten. Sie haben sich in der Zwischenzeit entschuldigt und werden am kommenden Donnerstag beim Europaliga-Rückspiel in Birmingham dem am Knöchel verletzten Spieler ein Geschenk übergeben.

Peter Pacult (Rapid-Trainer): “Das sind Spiele, die wie eine gemähte Wiese aussehen und vor denen nur übers Ergebnis gesprochen wird. Solche Spiele muss man aber erst mal gespielt haben, Mattersburg steht bekanntlich mit dem Rücken an der Wand. Wir haben 90 Minuten fast nichts anbrennen lassen. Aber wenn man nicht richtig in Schwung kommt und lange kein zweites Tor schießt, sind solche Spiele sehr gefährlich. Wir haben zu viele Möglichkeiten ausgelassen, vor allem in der ersten Halbzeit. Wichtig waren aber die drei Punkte und die haben wir gemacht. Ich hatte nie Angst, dass das Spiel kippen könnte.”

Steffen Hofmann: “Ich denke wir haben gute Möglichkeiten gehabt, wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen. So haben wir 90 Minuten aufpassen müssen, dass wir hinten nichts hineinbekommen. Der Sieg war aber nie gefährdet. Ich denke, im Großen und Ganzen haben wir das Spiel sehr unter Kontrolle gehabt.”

Mario Sonnleitner (Torschütze zum 1:0): “Wir hatten ein schweres Spiel in den Beinen. Wir haben versucht, den Ball laufen zu lassen, das Wetter hat uns auch nicht in die Karten gespielt. Wichtig sind die drei Punkte und die haben wir erreicht. Ich bin froh, dass es im eigenen Stadion vor dem tollen Publikum mit einem Tor geklappt hat. Das war sehr wichtig für unser Spiel und hat dem Match gut getan.”

Hamdi Salihi (50. Bundesliga-Tor): “Natürlich ist dieser Treffer sehr wichtig für mich persönlich und auch für die Mannschaft. Wir haben viel gearbeitet für die Torchancen, ich habe zwei, drei sehr gute vergeben, aber am Ende habe ich ein wichtiges Tor geschossen.”

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): “Wenn man am Ende wieder mit einem 0:2 dasteht, ist es schwer, jemand zu überzeugen, dass es besser ausgeschaut hat als zuletzt. Bei uns werden Stellungsfehler sofort bestraft. Aber man muss sich das Glück erarbeiten, wir müssen dran bleiben. Zumindest in der zweiten Hälfte haben wir die Partie offen gehalten.

Naumoski hat Rapid beschäftigt und damit Raum geschaffen, er alleine kann aber keine Partie gewinnen. Jeder der sich im Fußball auskennt, weiß wie das ist, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht – da werden die einfachsten Dinge schwer. Das Sprechverbot für die Mannschaft geht von mir aus. Auch gegen Salzburg sind die Erwartungen nun wieder bei Null. Es heißt die Ärmel aufkrempeln und hoffen, dass wir einen Schiedsrichter erwischen, der korrekt ist.”

SK Rapid Wien – SV Mattersburg 2:0 (1:0)
Hanappi-Stadion, 16.700/richtig, SR Prammer

Torfolge: 1:0 (13.) Sonnleitner, 2:0 (91.) Salihi

Rapid: Hedl – Kayhan (67. Dober), Sonnleitner, Soma, Katzer – Hofmann, Heikkinen, Pehlivan, Kavlak (80. Saurer) – Nuhiu, Salihi (92. Gartler)
Mattersburg: Bliem – Pauschenwein (75. Höller), Malic, Ilsanker (81. Bürger), Rath – Doleschal, Seidl, Schmidt, Salamon, Mörz – Waltner (46. Naumoski)

Gelbe Karten: Kayhan, Salihi bzw. Malic, Mörz, Höller, Schmidt
Die Besten: Hofmann, Sonnleitner bzw. Ilsanker

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