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Gipfelkreuz und Hausgeist: Museum besucht naturhautnah

Gipfelkreuz als Blickfang auf dem Flachdach des Betriebsgebäudes, das Architekt Christian Lässer (r.) plante und für das Gebhard Keckeis das Energiekonzept entwickelte.
Gipfelkreuz als Blickfang auf dem Flachdach des Betriebsgebäudes, das Architekt Christian Lässer (r.) plante und für das Gebhard Keckeis das Energiekonzept entwickelte. ©Strauss
Spektakuläres Kulturprojekt im neuen Gebäude von Metzler Käse-Molke in Egg.

Egg. Mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept setzte Ingo Metzler in seinem neuen Betriebsgebäude neue Maßstäbe, jetzt sorgt er mit einem Kulturprojekt erneut für Schlagzeilen: Wolfgang Fiel, ein gebürtiger Alberschwender, und sein iCP Institute for cultural policy setzte in Zusammenarbeit mit Metzler und dem vorarlberg museum den „Besuch der Hausgeister“ um.

Einmalige Objekt-Auswahl

Metzler naturhautnah in Egg zeigt im Rahmen einer dreiteiligen Ausstellungsreihe Exponate aus der Sammlung des vorarlberg museums. Exponate, die auf außergewöhnliche und einmalige Art und Weise ausgewählt wurden: Wolfgang Fiel und das Museumsteam führten die Belegschaft in die Sammlungsbestände des vorarlberg museums ein.

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wählten anschließend jeweils ein Objekt aus und präsentieren es nun in ihrem Arbeitsumfeld – in Räumen, wo unter anderem Kosmetik- und Pflegeprodukte aus Molke hergestellt werden.

Ein reizvoller Kontrast

„Es ist“, so Firmenchef Ingo Metzler im Gespräch mit der VN Heimat, „ein reizvoller Kontrast zum nüchternen Umfeld der Produktionsräumlichkeiten und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie für die Besucher, die wir bei Betriebsführungen begrüßen können. Das ungewöhnliche Ausstellungsformat ist für einen längeren Zeitraum ausgelegt und nach einer gewissen Zeit werden Exponate ausgetauscht. Das Ausstellungsformat eröffnet den rund 30.000 Menschen aus aller Welt, die jährlich den Betrieb in Egg besuchen, einen überraschenden Zugang zu Kunst und zur Kulturgeschichte Vorarlbergs.

Tone Fink als Namensgeber

Die Ausstellung läuft unter dem Titel „Besuch der Hausgeister“ – abgeleitet von einem Exponat im Stiegenhaus: Architekt Christian Lässer, der das Betriebsgebäude geplant hat, wählte die Arbeit „Hausgeist“ von Tone Fink, der dieses Kunstobjekt 1981/82 aus Papier, Eisendraht und Acrylfarbe gefertigt hat.

Vom Piz Buin nach Egg

Ein absolutes Highlight der Ausstellung ist das alte Gipfelkreuz des Piz Buins, das auf dem Flachdach des Gebäudes installiert ist. Dort ist es nicht nur ein Blickfang, sondern steht auch für eine spannende Geschichte.

1936 wurde das Gipfelkreuz auf dem höchsten Berg Vorarlbergs aufgestellt, und nach mehr als 75 Jahren wurde es im Juli 2012 durch ein neues Kreuz ersetzt. Das von Wind und Wetter gezeichnete alte Kreuz landete zunächst in einem Montafoner Bauhof, wo es beinahe in Vergessenheit geriet, ehe es Museumsdirektor Andreas Rudigier nach Bregenz holte, wo es 2015 anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Erstbesteigung des Piz Buins Teil einer Installation war, die mehrere Wochen vor dem Museum zu sehen war. Dann verschwand es wieder im Lager des Museums.

Ein besonderer Bezug

Dass dieses knapp fünf Meter hohe alte Gipfelkreuz jetzt nach Egg kam, verdankt es dem Bergsteiger Thomas Helbock. Der Metzler-Mitarbeiter war am 26. Juli 2012 dabei, als auf dem Piz Buin das alte Kreuz ersetzt wurde. Und bei der mehrstündigen „Suche“ nach ganz persönlichen Ausstellungsstücken im Museum war für ihn klar: Das ist „mein“ Exponat. Auch ein passender Platz war bald gefunden – auf dem Flachdach als Blickfang.

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